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Wie Hape Kerkeling mit seiner Rolle als Horst Schlämmer inszenieren immer mehr Schauspieler und Komiker Realität.

Berlin - Wie Hape Kerkeling mit seiner Rolle als Horst Schlämmer inszenieren immer mehr Schauspieler und Komiker Realität. Ob die fiktiven Figuren sie auch beeinflussen, hängt von uns allen ab.

Die Kunstfigur Horst Schlämmer hat sich selbstständig gemacht, das gelingt nicht jeder. Die Bundesbürger haben es Hape Kerkeling abgenommen, dass er auch irgendwie ein schmieriger Journalist des fiktiven "Grevenbroicher Tagblatts" ist. Warum soll dieser Typ mit Vokuhila-Frisur, Kassenbrille, Schnurrbart und Überbiss nicht auch Bundeskanzler werden? Schlämmer hat etwas so verrückt Normales, dass man ihn gerne am vereinseigenen Stammtisch begrüßt. Schlämmer ist der Kunstmann fürs Volk.

Und für die Medien. Als er im Berliner Hotel Ritz Carlton vor dem Journalistentross seinen Wahlkampf inszeniert, sind die Regeln klar: Ich mache Werbung für meinen neuen Kinofilm "Isch kandidiere!". Ich bin einzig und allein Horst Schlämmer. Ich will Bundeskanzler werden. Ihr fragt mich. Und die Witze mach' ich. "Sie sind von der ARD?", ruft er ins Publikum. "Sie habe ich mir aber anders vorgestellt."