Das Land plant die künftige Nutzung des Kunstgebäudes ohne Schwerpunkt Film und Medien. Deren Vertreter planen nun eine eigene Bühne. Wirklich gefallen kann diese Entwicklung niemandem, kommentiert StN-Kulturchef Nikolai B. Forstbauer.
Stuttgart - Die Lage? Einmalig. Die Größe? National weithin unerreicht. Das Kunstgebäude Stuttgart hat alle Voraussetzungen, als Ganzes ein Forum internationaler Gegenwartskunst zu sein. Das Thema Film gehört so selbstverständlich zu einem solchen Forum wie das Feld zwischen Gestaltung und Architektur.
Die Pläne des Landes zielen nun eher darauf, das Programm des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart um aktuelle Aspekte der Darstellenden Kunst zu ergänzen. Dies kann man wollen – konsequent ist dann aber auch, dass die Initiatoren für ein neues Filmhaus eigene Wege gehen. Architekten und Gestalter dürften mit ebenfalls eigenen Initiativen folgen.
Wirklich gefallen kann diese Entwicklung niemandem. Ein Filmhaus-Konzept lässt sich heute nicht von bildender Kunst und Gestaltung trennen, und ein Gegenwartskunstforum spiegelt selbstverständlich Medien- und Architekturaspekte. Statt neuer und notwendiger grenzüberschreitender Weiten drohen neue, abgegrenzte Engen. Das können weder das Land noch die Stadt wollen – und schon gar nicht die Kulturschaffenden.