In „Du gehörst mir“, mit dem die ARD aus der Sommerpause in die neue Sonntagskrimi-Saison startet, sucht Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) nach einem entführten Baby. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?
Was taugt „Du gehörst mir“? Der neue „Polizeiruf 110 “ aus Magdeburg, mit dem die Sommerpause der ARD-Sonntagskrimis endet, im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen Ein Baby wird entführt – und der Zuschauer weiß von Anfang an, wer es war: eine junge Frau, durch den Tod des eigenen Babys traumatisiert und – nachdem sie nun ein neues Kind in den Armen hält – gnadenlos darauf gepolt, dieses zu behalten. Nur durch Zufall kommt ihr Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) auf die Spur, die so auch ihren von der Kidnapperin fast ermordeten Chef retten kann.
Zahl der Leichen 1
Vorbild Die Geschichte um Ines Werner (Franziska Hartmann), die Kriminalrat Lemp (Felix Vörtler) gefangen hält, misshandelt, aber auch umsorgt, erinnert an Stephen Kings „Misery“ (1987). Während sich im Roman und seiner Verfilmung die Motivation der Täterin sofort erschließt, wirkt hier der Grund der Freiheitsberaubung, die Vertuschung der ursprünglichen Tat, konstruiert.
Schattenspiele Man kennt es schon, die Magdeburger Fälle kommen in dunklen Tönen daher. Dieses Mal war’s aber arg düster. Zuweilen waren die Figuren nur schemenhaft zu erkennen. Gewollt? Vermutlich. Gekonnt? Eher nicht.
Unser Fazit Kein klassischer Krimi, dennoch nicht langweilig. Dazu ein Kriminalrat und seine Peinigerin, die schauspielerisch überzeugen. Insgesamt war die Geschichte aber mit zu vielen Themen überfrachtet.
Spannung Note 3; Logik Note 3,5