Wie kinderfreundlich ist unsere Gesellschaft? Foto: dpa

Ein Biergartenbesitzer in Düsseldorf sorgt mit seinem Kinderverbot für Diskussion - der Deutsche Kinderschutzbund kritisiert das Verbot ebenfalls: "Kinder sind unsere Zukunft."

Düsseldorf - Mit einer kinderfreien Zone hat sich ein Biergarten-Betreiber in Düsseldorf Ärger vor allem mit Müttern eingehandelt. „Keine Kinder - Keine Hunde“ ist auf einem Schild zu lesen, das im Internet für Diskussionen sorgt. Der Biergarten „Sonnendeck“ hat einen Bereich mit weißem Sand und Liegestühlen deutlich zur „Ruhezone“ erklärt. „Das Schild gefällt mir auch nicht. Ich habe selbst drei Kinder. Aber so ging es einfach nicht weiter“, sagt Wirt Patrick Weiss. Schuld seien vor allem die Eltern. Die hätten beispielsweise zugesehen, wie ihre Kleinen andere Gäste mit Sand beworfen hätten.

Beim Deutschen Kinderschutzbund stößt das Vorgehen des Gastronomen auf scharfe Kritik. „Wir kämpfen für eine kinderfreundliche Gesellschaft, schließlich sind Kinder unsere Zukunft“, sagte Verena Mohnke, Geschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbunds in Baden-Württemberg. Sie könne sich nicht vorstellen, wie der Wirt das Kinderverbot durchsetzen wolle. Sein Vorgehen sei indiskutabel. Biergärten seien schließlich frei zugänglich für alle Menschen. In Baden-Württemberg sei so etwas bisher nach Kenntnis des Kinderschutzbunds noch nicht vorgekommen.

Immer wieder sorgen in Deutschland Wirte für Schlagzeilen, weil sie ihre Cafes und Restaurants zu kinderfreien Zonen erklären. Zuletzt hatten mehrere Lokale im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg damit für Aufsehen gesorgt.