Kommissarin Brasch (Claudia Michelsen) im Gespräch mit ihrem Vorgesetzten Lemp (Felix Vörtler, li.) und ihrem Kollegen Marquez (Pablo Grant, re.) Foto: MD//Stefan Erhard

Ein Kind wird vermisst, für Doreen Brasch beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit – und sie kämpft gegen ihre Erinnerung. Hat sich das Anschauen der Folge „Ronny“ der ARD-Krimiserie gelohnt?

Was taugt „Ronny “? Der neue „Polizeiruf “ aus Magdeburg mit Hauptkommissarin Brasch im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Ronny lebt im Heim und verschwindet an seinem zehnten Geburtstag – weggelaufen oder ein Verbrechen? Klar ist, mit dem Erzieher, dem Freund der Mutter, ja sogar ihr selbst gibt es viele mögliche Täter – und am Schluss ist es doch ganz anders als zunächst gedacht.

Zahl der Leichen 0

Tristesse „50 Shades of Grey“? Nein, zu diesem fast schon kammerartig angelegten Krimi würde eher der Untertitel „50 Shades of Brown“ passen. Ocker, lehmbraun, beige, kamelfarben – so viele Brauntöne finden sich selten in einem TV-Film. Dazu Brachland, Dunkelheit, nass-kalte Temperaturen, Wohnbaracken: Bonjour Ost-Tristesse!

Parallelen Es ist ein Zufall, aber dieser „Polizeiruf“ ist mit Parallelen zum erschütternden Fall der von zwei Mädchen getöteten Luise (12) aus Freudenberg brandaktuell. Unbeschwerte Kindheit, unschuldige Kinder? Hier wie dort wohl eher Verklärung. Auch das Motiv gibt Rätsel auf. Eifersucht, Sadismus oder Langeweile? Zumindest im fiktiven Fall lässt es sich nicht erschließen.

Unser Fazit Brasch ist dieses Mal quasi im Alleingang unterwegs – und kämpft gegen die Zeit und auch mit Erinnerungen an ihren Heimaufenthalt. Claudia Michelsen trägt das mit überzeugendem Spiel. Trotzdem hätte etwas mehr Dynamik diesem Polizeiruf gut getan.

Spannung Note 2,5; Logik Note 3