Ein „Penis-Jubel“ mit dem Goldenen Handschuh: Emiliano Martinez irritierte beim WM-Finale mit obszönen Gesten. Spielerinnen der DFB-Elf üben nun deutliche Kritik am argentinischen Schlussmann.
Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft haben der umstrittenen Geste von Argentiniens Schlussmann Emiliano Martinez beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft nicht viel abgewinnen können. „Ich habe das Bild relativ schnell weggeklickt. Das hat mich nicht angesprochen und ich wollte auch nicht mehr über die Beweggründe erfahren. Ich habe es ignoriert und beiseite geschoben“, sagte Nationaltorhüterin Merle Frohms vom deutschen Meister VfL Wolfsburg.
Martinez, der beim Finalsieg der Argentinier im Elfmeterschießen gegen Frankreich (4:2) den Schuss des Bayern-Profis Kingsley Coman gehalten hatte, wurde zum besten Torhüter des Turniers gekürt. Erst schüttelte er Katars Emir Tamim bin Hamad Al-Thani respektvoll die Hand, dann pfiff Argentiniens etwas anderer WM-Held auf die örtlichen Gepflogenheiten. Mit festem Griff umklammerte „Dibu“ den Goldenen Handschuh und hielt die Trophäe für den besten WM-Torhüter grinsend vor seinen Unterleib.
Nationalspielerin Lina Magull: Penis-Pose ist „unerklärbar“
Die provokante Penis-Pose irritierte Zuschauer in aller Welt – auch Nationalspielerin Lina Magull hat für das Verhalten des Argentinien-Keepers kein Verständnis. „Der Jubel von Emiliano Martinez mit seiner WM-Trophäe bleibt mir unerklärbar. Den hätte er sich sparen können“, schrieb die 28-Jährige in einer Kolumne bei gmx.de.
Verstanden werden sollte der obszöne Jubel als Retourkutsche für französische Buhrufe, wie Schlussmann Martinez später erklärte. „Trotzdem ist seine Geste nicht notwendig. Man sollte so etwas vor so vielen Menschen nicht machen. Martinez hätte über die Provokationen der Fans hinweglachen können“, meint die Spielerin des FC Bayern München. „Seine persönliche Auszeichnung als bester Torwart der WM ist das stärkste Gegenargument. Außerdem ist er Weltmeister geworden.“