Da immer mehr Einbrecher unterwegs sind, schlägt die Polizei Folgendes vor: Wenn sich Hausbesitzer bessere Fenster und Türen einbauen lassen, soll es dafür Geld von der Förderbank KfW geben.
Da immer mehr Einbrecher unterwegs sind, schlägt die Polizei Folgendes vor: Wenn sich Hausbesitzer bessere Fenster und Türen einbauen lassen, soll es dafür Geld von der Förderbank KfW geben.
Stuttgart - Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Baden-Württemberg im siebten Jahr in Folge gestiegen, und zwar besonders stark: 2013 habe man einen Anstieg um 32 Prozent auf 11.295 verzeichnet, sagte Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) am Freitag bei der Vorstellung der Jahres-Kriminalstatistik. Zwar seien die Zahlen Mitte der neunziger Jahre schon einmal höher gewesen. Trotzdem sei das eine „stark beunruhigende“ Entwicklung, zumal nur elf Prozent der Fälle aufgeklärt wurden. Die durchschnittliche Aufklärungsquote bei Straftaten im Land liegt bei 58 Prozent.
Landespolizeipräsident Gerhard Klotter begründete die Entwicklung mit den offenen Grenzen und einer wachsenden Professionalisierung der Täter. Knapp 44 Prozent der gefassten Tatverdächtigen seien Ausländer. Zum Teil werden sie von Hintermännern angeworben, um gezielt auf Beutezug zu gehen.
Dass in Baden-Württemberg der Anstieg bei den Einbrüchen besonders stark ist, begründete Klotter unter anderem mit den guten Verkehrswegen. So gebe es entlang der Autobahnen A 5 und A 8 auffällig viele Einbrüche. Die Polizei hat deshalb die Autobahn-Fahndung intensiviert und setzt laut Klotter insgesamt einen Schwerpunkt bei der Bekämpfung dieses Delikts.
Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat laut Klotter zudem Ideen entwickelt, wie die Bürger dazu gebracht werden können, ihre Wohnungen besser zu sichern. So sei eine Art Abwrackprämie von 400 Euro für alte Türen und Fenster im Gespräch. Wer sich neue Türen und Fenster einbaut, die Einbrecher besser aufhalten können, soll demnach Geld von der Förderbank KfW erhalten. In der Regel gebe ein Einbrecher nach drei Minuten auf, sagte Minister Gall. Er appellierte an die Bürger, jeden Einbruchsversuch möglichst schnell zu melden. 2013 blieb es in 41 Prozent der registrierten Fälle beim Versuch.