Im Jahr 2012 hat es im Stuttgarter Westen insgesamt neun Unfälle gegeben, an denen Stadtbahnen beteiligt waren. Dabei starben zwei Menschen. Foto:  

Neun Unfälle mit Stadtbahnbeteiligung und drei Verkehrstote, diese Fakten der Verkehrsunfallstatistik für den Westen sorgen im Bezirksbeirat für Betroffenheit. Die Kriminalstatistik gibt dagegen Anlass zur Hoffnung. So ist die Zahl der Körperverletzungen gesunken.

S-West - Drei Verkehrstote hat der Stadtbezirk West für das Jahr 2012 zu beklagen. Im Vorjahr starb niemand. Der erste tödliche Unfall passierte im Februar beim Bahnübergang Vogelsang. Der zweite im März, als ein Fußgänger beim Überqueren der Rotebühlstraße von einem Auto erfasst wurde. Der dritte Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich an der Schlossstraße. Eine Fußgängerin wurde von einer Stadtbahn erfasst.

Insgesamt hat es 2012 im Westen neun Unfälle mit Stadtbahnen gegeben. Die traurige Bilanz: zwei Tote und sieben Verletzte. „Wir beschäftigen uns immer wieder mit diesen Unfällen, aber es macht uns ratlos und wie es scheint, die Planer der SSB auch“, sagte die Grünen-Bezirksbeirätin Margit Riedinger.

Mitverantwortung von Fußgängern und Autofahrern

Rainer Weigl, der Leiter des Polizeireviers Gutenbergstraße, der jüngst dem Bezirksbeirat die Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik für den Bezirk vorstellte, sieht darin „ein Dilemma der engen Verkehrsbeziehungen“. „Wir haben teils sehr wenig Platz und wir müssen die Fußgänger in die Verantwortung nehmen. Sie müssen die Signale beachten“, sagte er. Dies gelte aber ebenso für die Autofahrer, die oftmals rechtswidrig die Gleise queren. Aus diesem Grund ist es im Jahr 2012 auf der Linie U 2 und U 9 entlang der Schloss- und Bebelstraße schon zu mehreren Zusammenstößen gekommen.

Auch allgemein ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zu 2011 ein wenig gestiegen und zwar von 2024 auf 2167. Für ganz Stuttgart ist bei der Zahl der Verkehrsunfälle der höchste Stand seit zehn Jahren zu vermelden.

Die Bereiche, in denen im Westen die meisten Unfälle passieren, sind die Marien-, Reinsburg- und Paulinenstraße mit acht Verkehrsunfällen sowie Rotebühl-/Schwabstraße mit sieben Unfälle, Rotebühl-/Rötestraße mit vier Unfällen, Johannes- und Forststraße mit neuen Verkehrsunfällen, Schwab-/Ludwigstraße mit drei Unfällen, Rosenberg-/Senefelderstraße mit drei Unfällen und die Schwab-/Bebelstraße mit vier Zusammenstößen. Bei einigen dieser Knotenpunkte wird bereits geprüft, wie sie durch bessere Markierungen und Beschilderungen sicherer gestaltet werden können.

Zahl der Körperverletzungen ist rückläufig

Die Kriminalitätsentwicklung weist für den Stuttgarter Westen eine positive Tendenz auf. Insgesamt sind im Jahr 2012 2729 Straftaten verübt worden, im Jahr zuvor waren es 3046 gewesen. Die am häufigsten begangene Straftat im Westen mit 760 der Polizei bekannten Vorfälle war die Sachbeschädigung (2011: 867). Deutlich abgenommen haben laut der Statistik die Körperverletzung von 250 auf 218 Fälle, der besonders schwere Diebstahl von 362 auf 295 und der Betrug von 340 Fällen in 2011 auf 244 im Jahr 2012. Deutlich zugenommen hat hingegen der Raub respektive die räuberische Erpressung. Gab es 2011 21 der Polizei bekannte Fälle, sind es im Jahr 2012 20 mehr gewesen.

Beim Wohnungseinbruchdiebstahl ist die Zahl wiederum etwas zurückgegangen, nämlich von 93 Vorfällen auf 80. Dennoch legt der Revierleiter Weigl auf dieses Thema ein besonderes Augenmerk. „Denn die Welt ist bei vielen Menschen nach einem Wohnungseinbruch nicht mehr in Ordnung“, sagte er. Weigl appelliert deshalb an die Bürger, gerade jetzt zum Beginn der dunklen Jahreszeit, nicht leichtsinnig zu sein.

Was dunkle Ecken im Bezirk anbelangt, weist er darauf hin, dass „es keine Brennpunkte im Westen gibt“. Zu den Bereichen, auf die die Beamten häufiger schauen, gehören die Elisabethen-Anlage, der Feuersee, die S-Bahn-Station Schwab-/Rotebühlstraße sowie die Gegend um das Finanzamt. Bei letzterem komme es häufig zu Sachbeschädigungen. „Zusammenfassend kann man sagen, dass der Westen weitgehend im grünen Bereich liegt“, so Weigl.