Bei einem Treffen mit Premierminister Rishi Sunak am Donnerstag forderte der israelische Präsident Izchak Herzog die britische Regierung auf, Einfluss auf die BBC auszuüben. Der Grund: Die BBC bezeichnet die Hamas nicht als Terroristen.
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die BBC scharf kritisiert, weil der britische Sender die islamistische Hamas nicht selbst als Terroristen bezeichnet.
Die BBC-Berichterstattung sei „scheußlich“, sagte Herzog der britischen Zeitung „Daily Mail“.
Herzog forderte die britische Regierung auf, Einfluss auf die BBC zu nehmen
„Die Tatsache, dass (die BBC) die Hamas nicht als Terrororganisation anerkennt, erfordert einen juristischen und einen öffentlichen Kampf. Es ist unglaublich“, sagte Herzog. „Welche andere Art von Folter wollen sie, bevor sie zu dem Schluss kommen, dass es sich um eine terroristische Organisation handelt?“
Bei einem Treffen mit Premierminister Rishi Sunak am Donnerstag forderte Herzog die britische Regierung auf, Einfluss auf die BBC auszuüben.
BBC bezeichnet Hamas-Kämpfer bislang lediglich als militant
Die BBC bezeichnet die Hamas-Kämpfer bisher als „Militante“. Der öffentlich-rechtliche Sender beruft sich auf seine strikte Neutralität. „Jemanden als Terroristen zu bezeichnen, bedeutet, dass man Partei ergreift und die Situation nicht mehr mit der gebotenen Unparteilichkeit behandelt“, hatte die BBC schon bald nach Beginn des Gazakriegs betont. „Die Aufgabe der BBC besteht darin, ihrem Publikum die Fakten zu vermitteln und es ehrlich und ohne Schimpfen darüber entscheiden zu lassen, was es denkt.“
Die BBC nennt die Hamas von sich aus nicht Terrororganisation oder ihre Mitglieder Terroristen, gibt aber regelmäßig entsprechende Äußerungen von Politikern und anderen wieder. Auch berichtet die BBC, dass die Hamas unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestuft ist.
Die Haltung war zuvor bereits von führenden britischen Politikern wie der für Medien zuständigen Kulturministerin Lucy Frazer sowie Verteidigungsminister Grant Shapps verurteilt worden. Kritiker weisen zudem darauf hin, dass die BBC etwa nach Anschlägen in London oder Paris von Terrorangriffen gesprochen habe.