Das Rechtsabbiegen von der L1192 auf die Echterdinger Straße war schon einmal verboten. Foto: Sägesser

Die Kreuzung Echterdinger Straße/L 1192 wird geschlossen, sagt die Stadt. Das gehe gar nicht, sagt ein Bürger.

Stuttgart-Plieningen - Ein Buchstabe, vier Zahlen, eine Kreuzung und eine Menge Verwirrung. Das ist das Resultat der vergangenen Sitzung des Plieninger Bezirksbeirats, in dem das Gespräch einmal mehr auf die Kreuzung Echterdinger Straße/L 1192 fiel. Demnächst sei das Abbiegen dort verboten, verkündete Ralf Feind vom Tiefbauamt. Das dürfe die Stadt rechtlich gar nicht, hielt der landwirtschaftliche Obmann Helmut Gehrung dagegen. So habe er es ja auch gar nicht gemeint, beschwichtigte Feind – was nun wirklich passiert an der Kreuzung, ist noch immer offen.

Als in der Sitzung über die derzeitigen Bauarbeiten an der Echterdinger Straße gesprochen wurde, sagte Feind in einem Halbsatz, dass sowohl das Linksabbiegen von der Echterdinger Straße auf die Landesstraße 1192 in Richtung Messeparkhaus als auch das Rechtsabbiegen von der L 1192 in die Echterdinger Straße wieder verboten werden soll. Dies war früher schon einmal so. Wegen der vielen Baustellen in den vergangenen Jahren wurde die Kreuzung geöffnet – damit die Baufahrzeuge nicht durch den Ortskern fahren müssen.

Lokalpolitiker plädierten dafür, dass die Kreuzung offen bleibt

Ralf Feinds Bemerkung löste Empörung im Bezirksbeirat aus. Einige Lokalpolitiker plädierten dafür, dass die Kreuzung offen bleibt, die Bürger hätten sich daran gewöhnt. Helmut Gehrung steckte gleich nach der Sitzung seine Nase in die alten Unterlagen, in denen alles rund um den Messebau dokumentiert ist. Und dort entdeckte er etwas: „Die Abbiegemöglichkeit ist planfestgestellt. Das hat das Regierungspräsidium so genehmigt“, sagt er. In diesem Fall habe die Stadt gar keine rechtliche Handhabe, etwas zu verändern.

Dies bestätigt auch Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich. „Das stimmt“, sagt er. Zumindest, wenn Helmut Gehrungs Unterlagen die aktuell gültigen seien. „Dann wird es schwer für die Stadt“, sagt er. Die Pläne müssten nun von der Verwaltung geprüft und verglichen werden.

Ralf Feind schlägt auf Nachfrage versöhnlichere Töne an. Geprüft habe er die Sachlage noch nicht. „Aber es sieht so aus, als ob man die Kreuzung offen lässt“, sagt er. Warum? „Weil das Signal aus dem Bezirksbeirat deutlich war, dass das gewünscht wird.“ Auf weiteres Nachhaken sagt er sogar, dass ein Verbot des Linksabbiegens auf die Landesstraße Richtung Messeparkhaus gar nie Thema war. Er habe lediglich vom Rechtsabbiegen in die Echterdinger Straße gesprochen. So habe man das in der Sitzung nicht verstanden, sagen Gehrung und Hemmerich. Bevor aber nicht geprüft sei, ob die Stadt Handhabe hat, sei die Diskussion hinfällig, meint der Bezirkschef. Nur eine Abbiegerichtung zu sperren, könne er sich als Kompromiss vorstellen.