Comeback in der Kreisliga A: Tim Pöhler. Foto: Pressefoto Baumann

Tim Pöhler steigt für den Endspurt um den Aufstieg beim Filderclub ein.

Harthausen - Chancen hatten sie sich „eigentlich keine ausgerechnet“. Aber fragen kostet ja bekanntlich nichts. Das hat sich für die Fußball-Verantwortlichen des TSV Harthausen nun bezahlt gemacht: In den Saisonendspurt um den Aufstieg aus der Kreisliga A  gehen  die Filderstädter mit einem mächtigen Paukenschlag. Drei Spieltage vor Rundenschluss legen sie in ihrem Kader spektakulär nach: Tim Pöhler, bisher beim VfB Stuttgart unter Vertrag, gehört ab sofort zum eigenen Aufgebot. Der 20-jährige Torjäger, so die Hoffnungen im Brandfeld, könnte auf der Zielgeraden zu einem mit entscheidenden Faktor werden.

Für Pöhler bedeutet dies eine Rückkehr zu seinen sportlichen Wurzeln. Seine Kickerkarriere begann er einst eben in Harthausen, ehe für ihn der Weg steil nach oben ging. Zuletzt hat er für die B- und die A-Junioren des VfB in der Bundesliga gespielt und schien am Wasen sogar ein Sprung zu den Profis möglich. Doch eine schwere Verletzung bremste den Youngster aus. So hat er inzwischen eine gut einjährige Pause hinter sich. „Für ihn ist es bei uns die Möglichkeit, wieder etwas Wettkampfpraxis zu bekommen – für uns dagegen könnte er eine hilfreiche Verstärkung sein“, sagt der Harthausener Trainer Sascha Gavranovic. Der Kontakt entstand über den Vater Kurt Pöhler, der beim Filderclub zum Sponsorenkreis gehört. Auch wohnen der Kicker und seine Familie nach wie vor im Ort.

Direktaufstieg oder Relegation?

Dass er seinen Neueinsteiger wohl nur an den Wochenenden zu sehen bekommen wird, nimmt Gavranovic dabei gerne in Kauf. Pöhler studiert in Ulm und hält sich seit einiger Zeit als Trainingsgast beim Landesligisten SC Geislingen fit. Dabei soll es auch bleiben. Für die nächste Saison hofft der laut Gavranovic „bullige, zweikampfstarke Mittelstürmer“ auf einen Wiedereinstieg irgendwo auf höherer Ebene. Harthausen ist einstweilen eine Zwischenstation. Für wie viele Spiele, dass müssen die nächsten Wochen zeigen. Als Meister direkt in die Bezirksliga – oder als Vizemeister in die Relegation? Das ist die spannende Frage. Aktuell sind die Schwarz-Roten in ihrer Staffel des Bezirks Neckar/Fils nur Tabellenzweiter, befinden sich im Titelzweikampf mit ihrem großen Rivalen FV Plochingen aber tatsächlich in der besseren Ausgangsposition. Denn sie haben noch ein Spiel mehr zu absolvieren als ihr Gegner.

Bangen lässt allerdings gerade ein noch ausstehendes Sportgerichtsurteil. So haben die Plochinger Einspruch gegen ihre 0:3-Niederlage vom 5. Mai in Sirnau eingelegt. Ihr Vorwurf: der Gegner habe einen Spieler eingesetzt, dessen Name nicht auf dem Wettbewerbsbogen stand. Sollten die Harthausener am Ende nur als Vizemeister über die Ziellinie gehen, verlängerte sich das Engagement des Knallertransfers Tim Pöhler um bestenfalls zwei Relegationspartien. Seinen Einstand soll der Neue am Sonntag im Auswärtsspiel bei Odyssia Esslingen geben.