Im Fokus der Ausflügler und Kurzurlauber im Kreis Göppingen lagen lange Zeit die drei Kaiserberge. Aber auch der Albtrauf muss mit seinen Reizen nicht geizen. Foto: Horst Rudel/Archiv

Bei der Tourismuswerbung will der Kreis die Kräfte bündeln – und gleichzeitig die Marke Staufer weiterleben lassen.

Kreis Göppingen - Der grüne Landkreis Göppingen, zwischen Albtrauf und Hohenstaufen gelegen, wird touristisch künftig wohl mit einer Stimme sprechen. Die Touristikgemeinschaft Stauferland will sich zum Jahresende auflösen und macht damit den Weg frei für einen einzigen starken Tourismusverband im Kreis: die Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf. Gleichzeitig soll die Marke Staufer mit neuem Schwung weiterbeworben werden – so empfiehlt es auch eine Machbarkeitsstudie zur Organisation der Tourismusverbände im Kreis.

Die ESA ließ schon mehrfach mit frischen Ideen aufhorchen

Frischen Wind in den Kreis getragen haben in den vergangenen Jahren vor allem die Macher der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf (Esa). Mit ihren lediglich 1,4 Stellen mit Sitz in Bad Ditzenbach kommt die Esa, die es innerhalb von wenigen Jahren auf rund 30 Mitgliedskommunen gebracht hat, personell seit geraumer Zeit allerdings an ihre Grenzen. Aufhorchen ließ die Esa mit ihrem Albtrauf-Store im Geislinger Outletcenter, mit der laufenden Vermarktung regionaler Produkte rund ums Albtrauf-Säckle und mit einem Schäferwagen, der auf Messen zu sehen ist, sich aber auch für Übernachtungen anbietet. 2019 soll er als Roadshow-Wagen auf der Remstal-Gartenschau genutzt werden.

Und schon wieder bricht die agil und professionell auftretende Esa-Geschäftsführerin Isabell Noether zu neuen Ufern auf: „Erleben – Schmecken – Adel“, buchstabiert sie neuerdings die Abkürzung für den Tourismusverband. Auf den 15 neu zertifizierten Löwenpfaden gibt es dank der Kooperation der Erlebnisregion und des Tourismusmanagers des Kreises, Holger Bäuerle, schon jetzt eine Menge Natur und Kultur zu erleben. Denn immerhin biete der Kreis Göppingen mit mehr als 1200 Kilometer Wanderwegenetz und 19 Naturschutzgebieten auf gut 3000 Hektar Fläche mehr Erholungsraum als jeder andere Landkreis in der Region Stuttgart, behauptet Bäuerle. Mit Naturerlebnissen und Aktivitäten rund ums Wandern und Radeln hat die Erlebnisregion mittlerweile ein modernes, attraktives Image geschaffen.

Auch die Marke Staufer soll weiterleben

Weil dazu die inzwischen in die Jahre gekommenen und veralteten Tourenbikes nicht passend sind, hat der Geislinger Oberbürgermeister Frank Dehmer, der als Erster Vorsitzender des Esa agiert, beim Kreis 10 000 Euro für neue Elektro-Mountainbikes beantragt. Sie seien eine wichtige Ergänzung des bisherigen Fuhrparks, denn „wir bauen eine junge und dynamische Marke auf“, fügt Isabell Noether hinzu. Dagegen wird sich die Touristikgemeinschaft Stauferland mit Sitz in Göppingen auf Empfehlung ihres Vorsitzenden Guido Till Ende des Jahre bekanntlich auflösen. Die gut eingeführte Marke Staufer soll allerdings weiterleben. Gedacht ist an eine Interessengemeinschaft Erlebnismarke Staufer, die die Partner projektbezogen bespielen könnten. Dafür biete sich eine enge Kooperation der Landkreise Ostalb – und hier vor allem mit der bewährten Partnerin Schwäbisch Gmünd – sowie dem Kreis und der Stadt Göppingen an, heißt es in einem Papier der Kreisverwaltung. Und kooperieren könne man auch mit dem Land.

Auch die Esa bietet sich als Partnerin an. Man wolle aktiv an der geplanten Interessengemeinschaft Erlebnismarke Staufer mitwirken und das Thema Staufer ins Portfolio aufnehmen, erklärt Noether.

Die Kräfte bündeln

Ohne den Beratungen der Kreisräte im Verwaltungsausschuss am kommenden Freitag, 26. Oktober, zu der Machbarkeitsstudie vorgreifen zu wollen, sagt die Geschäftsführerin Noether: „Bisher lag der Fokus eher auf den Helfensteinern, sollten sich neue Gemeinden mit Staufer-Background der Esa anschließen, können wir unser Portfolio entsprechend erweitern.“ Im nächsten Jahr werde sich beispielsweise auch die Stadt Uhingen der Esa anschließen. Tourismus lebe von Kooperationen: „Wichtig ist, dass wir mit einem kreisweiten Tourismusverband Kräfte bündeln und Synergien schaffen.“