Geld erlaufen: Jungen und Mädchen aus der Schillerschule, zusammen mit Sonja Fischer (links), Schulleiterin Ute Maucher (Mitte) und Nielke Schwind-Hellwig. Foto: Werner Waldner

Die Schillerschule hat bei einem Wettbewerb der Unfallkasse Baden-Württemberg 2000 Euro gewonnen.

Kornwestheim - Jeder Schritt macht fit“, weiß der Volksmund. Nicht nur das, können die Jungen und Mädchen aus der Schillerschule ergänzen. Jeder Schritt füllt – mit ein wenig Glück – auch die Kasse des Fördervereins der Schule. Mit ihrem Projekt „Zu Fuß zur Schule“ hat die Schillerschule beim Wettbewerb zum „Tag der Schülersicherheit“, der von der Unfallkasse Baden-Württemberg zusammen mit dem Kultusministerium ausgerichtet wird, 2000 Euro gewonnen.

Zugegeben: Das Laufen allein hat nicht den Ausschlag für das erfolgreiche Abschneiden gegeben. Das ganze Konzept hat die Jury überzeugt. Sie lobt in der Begründung: „Insbesondere die sich nach der Wettbewerbsphase anschließende Gefahrenanalyse macht das Projekt effektiv und nachhaltig.“

Die Kinder, sagt Sonja Fischer, die das Projekt mit auf die Beine gestellt hat, seien gleich mit Begeisterung dabei gewesen. Überzeugungsarbeit habe bei den Eltern geleistet werden müssen. Manche seien skeptisch gewesen, weil sie den Schulweg als zu gefährlich erachtet haben. Zum anderen gehörte bei anderen das „Elterntaxi“ zur morgendlichen Routine und sparte wertvolle Minuten beim Start in den Tag. Die Kinder alleine den Weg zur Schule bewältigen zu lassen, das habe auch etwas mit Vertrauen zu tun, sagt Nielke Schwind-Hellwig, die Vorsitzende des Fördervereins.

Aber dann ging’s Ende des vergangenen Jahres doch los. Einen Monat lang hieß es für die Kinder: „Zu Fuß zur Schule“. Teils begleiteten die Eltern die Kinder, teils bildeten die Jungen und Mädchen Laufgruppen, um gemeinsam die Strecke bis zur Schillerschule zurückzulegen. Ein Kind aus Pattonville wurde von den Eltern bis zum Baumarkt an der Aldinger Straße gebracht, wo es sich mit einem Mitschüler traf. Im Klassenzimmer angekommen holten sich die Jungen und Mädchen beim Lehrpersonal einen Stempel für den Laufpass. Und der war wichtig, denn für jede Klassenstufe war ein Wanderpokal ausgelobt worden.

Die Resonanz auf das Projekt war durchweg positiv. Bei einer Befragung sagten 93 Prozent der Kinder, dass sie gerne zur Fuß zur Schule gehen würden. Auch die Eltern zeigten sich zufrieden und gaben Anregungen, was am Schulweg verbessert werden kann. An erster Stelle der Wunschliste ist ein Zebrastreifen auf der Pflugfelder Straße. Auf Rang Nummer 2: weniger Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, damit vor der Schule weniger gehalten und gewendet wird. Ein weiterer Vorschlag: mehr Kontrollen der Polizei und des gemeindlichen Vollzugsdienstes. Das Siegergeld soll unter anderem in einen Malwettbewerb, ein Banner und weitere Aktionen zur Verkehrssicherheit gesteckt werden. Und künftig soll zweimal im Jahr „Zu Fuß zur Schule“ stattfinden – auch wenn’s dann kein Geld mehr gibt. Ach so, wie halten es eigentlich die Lehrerinnen und Lehrer der Schillerschule mit dem Schulweg? Die Lehrkräfte, die in Kornwestheim wohnen, kommen auch per pedes oder mit dem Rad, versichert die Schulleiterin Ute Maucher.