Ganzsachen der Französischen Zone 1945 - 1949
Ganzsachen der Französischen Zone 1945 - 1949
Vortrag von Bernward Schubert bei den Briefmarkenfreunden Kornwestheim am 15.03.2024
Mit der Besetzung der jeweiligen Orte durch die alliierten Streitkräfte 1945 war jeglicher Postdienst vollständig unterbunden worden. Die Wiederaufnahme der Postdienste wurde in den einzelnen Besatzungszonen sehr unterschiedlich gehandhabt. Im Vortrag über die Ganzsachen der Französischen Zone von 1945 bis 1949 wird diese Situation von Bernward Schubert anhand von Beispielen aufgezeigt.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Nachrichtenaustauch ein lebenswichtiges Bedürfnis der Menschen, und bei den wenigen privaten Telefonen das einfachste Mittel hierfür die Postkarte. Papier war Mangelware, und so wurde aufgebraucht, was vorhanden war: reichliche Bestände an Ganzsachen-Postkarten aus dem Dritten Reich mit Hitler- bzw. Hindenburg-Wertstempeln. Für die Weiterverwendung mussten jedoch das alte ungültige Wertzeichen und ggf. die politischen Propagandasprüche überdeckt werden. Zu berücksichtigen ist ferner, dass die Franzosen, anders als die anderen Siegermächte, den Postbetrieb weitestgehend den fünf Oberpostdirektionen - Freiburg, Tübingen, Neustadt (Haardt), Trier und Koblenz - überließen. Diese nutzten für das "Recyceln" der Ganzsachen jeweils eigene Muster des neuen Wertstempel-Zudrucks und der Slogan-Maskierung. Bei 32 Urkarten und fünf eigenständig arbeitenden Postdirektionen führte das zu einer kaum überschaubaren Flut unterschiedlicher Karten.
Der Vortrag beginnt mit den Notmaßnahmen nach der Wiederaufnahme des Postverkehrs und endet mit eigenen Marken dieser Besatzungszone. Ein spannendes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte.
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