Um die Kunst, die die neue Brücke an der Bahnhofstraße zieren soll, gibt es leichte Unstimmigkeiten.
Kornwestheim - Eigentlich sollte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung darüber entscheiden, welches Graffito künftig die Brückenwand an der Bahnhofstraße ziert. Aber die Abstimmung ist vertagt worden – nicht wegen unvereinbarer Meinungen der Stadträte über Kunst, sondern weil sich niemand darum gekümmert hat, wie man das Ergebnis einer Diskussion im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) in Verwaltungshandeln umsetzt.
Stadträte wollten sich nicht festlegen
Die Spraydose ausgepackt und munter drauf losgesprüht – nein, so einfach geht’s natürlich nicht, wenn es um die bezahlte Gestaltung von öffentlichen Flächen geht. Nachdem die Stadtverwaltung Entwürfe bei zwei Künstlern eingeholt hatte, sollten die Stadträte jüngst im Ausschuss für Umwelt und Technik eine Vorentscheidung treffen. Aber sie mochten sich nicht festlegen und tendierten zu einem salomonischen Urteil: Der Entwurf des Künstlers Jeroo – mit bürgerlichem Namen Christoph Ganter – sollte die Bahnbrückenwand schmücken, die Designer des Stuttgarter Büros Vierkant könnten doch den Bahnhofsdurchgang gestalten. Die Entscheidung überließ der AUT dem Gemeinderat.
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Und dort rief Oberbürgermeisterin Ursula Keck das Thema wieder auf – mit genau dem Papier als Entscheidungsgrundlage, das auch dem AUT schon vorgelegen hatte. Jeroo oder Vierkant: Welcher Entwurf darf’s denn sein für die Brückenwand in der Bahnhofstraße? Aber eigentlich habe man doch etwas ganz anderes besprochen, erinnerte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Florian Wanitschek an die Sitzung eine Woche zuvor. Stimmt, sagte der Erste Bürgermeister Daniel Güthler, der die AUT-Sitzung seinerzeit geleitet hatte:„Aber wenn Sie Änderungsvorschläge haben, dann müssen Sie das auch beantragen.“ Das allerdings hatte niemand gemacht, wie auch die Stadtverwaltung von sich aus nicht aktiv geworden war und den Tenor der Diskussion im AUT in Worte gefasst hatte.
Thema wurde vertagt
Der Gemeinderat vertagte das Thema auf seine nächste Sitzung. Und bis dahin, versprach Oberbürgermeisterin Ursula Keck, werde man einen Beschlussvorschlag erarbeiten, der das berücksichtige, was zu den Graffiti bisher gesagt worden sei. Aber vielleicht kann ja ein Stadtrat sicherheitshalber auch noch einen Antrag stellen. . .