Schon jetzt ein Nadelöhr: die Anschlussstelle Kornwestheim-Mitte. Foto: Horst Dömötör

Die Stadt nimmt Stellung zu dem in Mühlhausen geplanten Neubaugebiet Schafhaus.

Kornwestheim - Rund 800 Wohnungen für 2000 Menschen – die Stadt Stuttgart plant in Mühlhausen mit dem Areal Schafhaus ein großes Wohngebiet. Es soll über eine neue Straße erschlossen werden, die in Höhe des Klärwerks Mühlhausen von der Aldinger Straße abzweigt. Aber werden nicht viele Fahrzeuge den Weg über die Heidenburgstraße nehmen, um in Kornwestheim an der Anschlussstelle Mitte auf die B27 abzubiegen? Diese Sorge hat die Stadt Kornwestheim, und das äußert sie jetzt auch in einer offiziellen Stellungnahme, der die Stadträte im Ausschuss für Umwelt und Technik jüngst einhellig zugestimmt haben.

„Aus Sicht der Stadt Kornwestheim muss eine zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung der Theodor-Heuss-Straße und der angrenzenden Knotenpunkte bestmöglich vermieden werden.“ Die Zufahrt zur und die Abfahrt von der B27 befinde sich zu den Hauptverkehrszeiten schon heute an der Kapazitätsgrenze und könne kaum noch zusätzlichen Verkehr aufnehmen. Von Stuttgart erwarte man ein Verkehrsgutachten, „das nachvollziehbar darlegt, ob es in Kornwestheim zu einer Mehrbelastung durch die zusätzlich zu erwartenden Verkehrsmengen kommen wird, und wenn ja, durch welche Maßnahmen diese zukünftig verträglich abgewickelt werden können“. Man stehe der geplanten Entwicklung im Bereich Schafhaus „zum aktuellen Zeitpunkt“ insgesamt kritisch gegenüber, heißt es in der Stellungnahme.

Zufrieden mit neuer Buslinie

Die Stadt Stuttgart habe ihm schon Gespräche zugesagt, berichtete der Erste Bürgermeister Daniel Güthler den Stadträten. Grundlage dafür müssten dann die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens sein. Zufrieden zeigte er sich, dass die Landeshauptstadt eine Buslinie zwischen Mühlhausen und Kornwestheim einrichten will. Daran mangelt es bisher. Nur mit zweimaligem Umsteigen über Aldingen oder Zuffenhausen oder gleich ganz über den Hauptbahnhof können Fahrgäste von Bus und Bahn derzeit von Mühlhausen hinauf ins benachbarte Kornwestheim gelangen.

SPD-Stadtrat Robert Müller kritisierte, dass bei der im Sommer des vergangenen Jahres erfolgten Sanierung der Heidenburgstraße kein Radweg angelegt worden sei. Platz sei doch ausreichend vorhanden. Aber benötigt man den wirklich?, fragte Müllers Fraktionskollege Hans-Michael Gritz. Auch abseits der Heidenburgstraße gebe es eine gute Feldwegverbindung zwischen dem Stuttgarter Stadtteil und Kornwestheim. Lediglich die Ausschilderung sei schlecht. In der Stellungnahme der Stadt Kornwestheim wird der Wunsch nach einem Radweg längs der Heidenburgstraße aber aufgenommen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä erinnerte daran, dass mit dem Bau der neuen Schulen in Nachbarschaft zur Theodor-Heuss-Realschule viel mehr Kinder in dem Bereich unterwegs sein würden. „Wir müssen aufpassen“, warnte er vor zusätzlichem, aus Mühlhausen kommenden Verkehr auf der Theodor-Heuss-Straße.