Im Stotzgebiet gesichtet: Nun geht die Sorge um, dass es noch mehr Exemplare gibt. Foto: privat

Im kommenden Jahr soll es den Tieren noch stärker an den Kragen gehen.

Kornwestheim - Wenn’s um Ratten geht, versteht Jürgen Haasis keinen Spaß. „Vor Jahren“, berichtet er, „hatten wir in der Küche eine Ratte, die eine Notunterkunft benötigte, da sie acht junge Ratten gebären musste.“ Ein Kammerjäger befreite die Familie von den ungebetenen Gästen. Deshalb reagierte der Kornwestheimer aus dem Stotzgebiet dieser Tage flugs, als eine Ratte seelenruhig über die Grünfläche an der Ecke Karl-Joos-/Lindenstraße spazierte. Wo eine Ratte rumlaufe, mutmaßte er, dürften weitere Artgenossen nicht weit sein.

Ratten sind bei der Stadt Kornwestheim immer wieder ein Thema. Mit vorbeugenden Maßnahmen hofft die Kommune, dass sich die Zahl in Grenzen hält. Die wichtigste und regelmäßige Aktivität: das Leeren von Mülleimern und das Reinigen der Straßen, denn Sauberkeit ist nichts, was den Nagetieren besonders gut gefällt. Sie lieben Speisereste, die sie in den Mülleimern, am Straßenrand oder auf dem Bürgersteig vorfinden. Die Stadtwerke Ludwigsburg/Kornwestheim, die das operative Geschäft des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Kornwestheim erledigen, überwachen aber auch regelmäßig die Kanalisation, um Bereiche ausfindig zu machen, die besonders befallen sind. Die nächste Aktion ist fürs Frühjahr des kommenden Jahres angesetzt.

Müll ordnungsgemäß entsorgen

Um die Ratten im Kanalnetz zu bekämpfen, werden Köderboxen aufgestellt. Derzeit sind 50 Exemplare im Einsatz, ab dem kommenden Jahr sollen 75 Boxen mit für die Ratten unguter Nahrung in den Abwasserkanälen aufgestellt werden. Wird der Stadt das Auftauchen einer Ratte gemeldet, können Boxen auch versetzt werden, um möglichst früh auf einen Befall zu reagieren. In den Köderboxen befindet sich langsam wirkendes Gift nach den „aktuell gesetzlichen Vorschriften“, wie die Stadt versichert.

Aber nicht nur sie sieht sich in der Pflicht. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollten darauf achten, dass man den Ratten nicht einen reich gedeckten Tisch bietet. „Grundsätzlich sollten keine Speisereste über die Kanalisation entsorgt werden“, heißt es vonseiten der Kommune. Und das gilt übrigens auch für den Komposthaufen im Garten: Dort sollten nicht nur keine Reste vom Mittagessen landen, die Nagetiere freuen sich auch über Rohkost, über Obst- und Gemüsereste. Wer sichergehen will, dass die Ratten von seinem Grundstück fernbleiben, der sollte Obst, Gemüse und Essensreste besser in die Biotonne geben.