Robin Winkels hat alles im Griff gehabt, das Team hat aber verloren. Foto: Archiv/Mann

Für den ASV wird nach der jüngsten Niederlage gegen die Schwäbisch Hall/Wüstenrot die Luft in der Landesklasse dünn. Der Ligen-Umbau mach dem Verein zudem zu schaffen.

Kornwestheim/Ringen - Ein ganz erfahrener Mann hat den ASV Kornwestheim vorerst auf die Matte gelegt. Die RG Schwäbisch Hall/Wüstenrot ließ Senioren-Weltmeister Harri Schumacher gegen Julian Bulgrin in der Klasse bis 120 Kilogramm kämpfen. Der Kornwestheimer war in den ersten zwei Runden auch überlegen, aber 30 Sekunden vor Schluss zog Schumacher einen Schulterschwung und schlug seinen Gegner. Es war der Auftakt für weitere Niederlagen an diesem Abend. Für den ASV wird die Luft in der Landesklasse damit dünn. Die Ligen werden wegen Umstellungen durch den Württembergischen Ringerverband durcheinander gewirbelt. Rutschen die Kornwestheimer noch einen Platz weiter ab, steht der Abstieg so gut wie fest.

Manfred Lohrer, der Vereinsvorsitzende, hofft nun schwer auf den Kampf Marbach gegen die KG Neckar-Brücke. Verlieren die Marbacher, die aktuell hinter dem ASV liegen, ist dem Team von Tobias Bulgrin immerhin der 6. Platz sicher. Somit könnte wohl der direkte Abstieg abgewendet werden. Ansonsten müsste der ASV im letzten Kampf daheim auf jeden Fall die Marbacher schlagen.

Dass zum Saisonende hin gezittert werden müsste, so hat sich der Verein das nicht vorgestellt. Mit der Verpflichtung der Bulgrin-Brüder hatte sich der ASV ausgerechnet, eher in der oberen Hälfte der Tabelle mitzumischen. Jetzt ist das Team in den höheren Gewichtsklassen gut aufgestellt. Das Problem liegt laut Lohrer beim Fliegen- bis zum Weltergewicht, also allem unter 74 Kilogramm. Dort sind vor allem Ausfälle zu verkraften; es finden sich nur wenige Punktegaranten in den ASV-Reihen. Dennis Sauseng hat sich gleich zum Saisonauftakt die Bänder angerissen, Jadigar Hasanov fällt meist berufsbedingt aus, Christopher King ist erkrankt. Marc Winkels läuft seiner Form in dieser Saison hinterher, und Farhad Ahmad hat die in ihn gesetzten Erwartungen bisher nicht erfüllen können.

Genau bei dieser Schwäche setzte auch Schwäbisch Hall/Wüstenrot an. Ausgerechnet im Kampf gegen den ASV fuhren die Gäste wieder ihre besten leichteren Kaliber auf. „Die stehen eben auch mit dem Rücken an der Wand“, erklärt Lohrer.

In der Max-Kade-Halle war beim ASV aber mit der Niederlage von Julian Bulgrin schon der Kampfwillen gebrochen. Sein Bruder Tobias Bulgrin im Halbschwergewicht im freien Stil machte es zwar besser und nach einer Minute und 20 Sekunden lag Daniel Dietrich auf beiden Schultern. Wieder einen hochklassigen Kampf zeigte auch Benjamin Lausch gegen Alexander Plaumann. In der vierten Runde zog Lausch einen schulmäßigen Hüftschwung und besiegte den Haller entscheidend. Ebenfalls nichts anbrennen ließ Robin Winkels, der mit einem Schultersieg in der zweiten Runde Patrick Betz abfertigte.

Ausgerechnet an seinem Geburtstag unterbrach Sorin Furcoi seine Siegesserie. Aufgerückt ins Weltergewicht, hatte er gegen den körperlich stärkeren Oliver Scheuermann keine Chance. Er verlor alle drei Runden knapp. Keine Punkte konnten Marc Winkels und Fahrad Ahmad für den ASV erkämpfen. In zwei Gewichtsklassen konnte das Bulgrin-Team keinen Kämpfer stellen. Damit verloren die Kornwestheimer 12:23. Sie müssen nun gen Marbach schielen.