Peter-Otto Hilsenbek Foto: Archiv/ Susanne Mathes

Der Kornwestheimer Künstler zeigt Brand- und Buch-Objekte beim Kunstverein Ludwigsburg.

Kornwestheim - Vom 10. Februar bis 31. März sind die Werke von Peter-Otto Hilsenbek beim Kunstverein an der Eberhardstraße in Ludwigsburg zu sehen. Parallel dazu stellt Elmar Trenkwalder unter anderem Keramikskulpturen aus. Hilsenbek erzählt, wie seine Kunstwerke entstehen und warum er vom Schreiner zum Künstler geworden ist.

Herr Hilsenbek, wie entstehen Ihre Kunstobjekte?

Mir geht es hauptsächlich darum, gefundene Sachen zu recyceln und ihnen eine neue Identität zu geben. Manchmal benutze ich Fundstücke aus dem Wald oder Haushaltsgegenstände aus Holz und verändere sie. Das mache ich auch mit Katalogen und Büchern, die werden gesägt, gewässert und getrocknet. Dabei arbeite ich viel mit Luftdruck, damit sich das Buch quasi aufbläst und aufblättert. Am Schluss arbeite ich dann mit Feuer, Lack und Leim für die Oberfläche.

Warum spielt Feuer so eine zentrale Rolle in Ihrer Kunst?

Feuer war schon immer ein Thema in meinem Leben. Erst hatte ich Probleme damit, das liegt auch in der Familie – da sind öfter mal Brände ausgebrochen. Jetzt geht es in der Kunst um gebändigtes Feuer.

Das heißt, Sie verarbeiten in der Kunst auch Erlebnisse von früher?

Ja. In meinen Objekten taucht auch oft ein Kreuz auf, damit verarbeite ich meine katholischen Kindheitserfahrungen.

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Warum arbeiten Sie gerne mit Büchern?

Weil ich da immer neu experimentieren kann. Bei einem Buch entdecke ich neue Facetten und habe Ideen, was man noch machen könnte. Oft stelle ich die bearbeiteten Bücher weg und entdecke sie irgendwann wieder. Dann entstehen am Ende ganz andere Sachen, als ich erwartet hätte. Ich lasse mich immer vom Material inspirieren und manche Kunstwerke werden nie fertig.

Was machen Sie neben den ausgestellten Brand- und Buch-Objekten noch?

In letzter Zeit habe ich viel mit Spanpaletten gearbeitet. Wenn man sie symmetrisch verleimt, entstehen oft außergewöhnliche Objekte, die an Motoren erinnern. Außerdem baue ich seit längerem Instrumente. In der Pauluskirche und in der Johanneskirche habe ich auch schon Klanginstallationen aufgeführt.

Wollten Sie immer Künstler werden?

Ja, aber leider wurde ich an der Kunstakademie nicht aufgenommen. Deshalb war mein Brotberuf bis zur Rente Schreiner. Aber ich war immer künstlerisch aktiv. Angefangen habe ich mit Malerei, dann ist es immer mehr ins Dreidimensionale übergegangen.

Wie sollten die Besucher der Ausstellung auf Ihre Objekte zugehen?

Man sollte sie erst einmal wirken lassen. Und dann kann man sich überlegen, aus was sie geschaffen sind. Wenn man nicht darauf hinweist, dass meine Objekte aus Büchern und Katalogen entstanden sind, sieht man das nicht unbedingt. Sie erinnern eher an gebrannte Keramiken.