Canan Balaban, Daniel Joppien, Susann Boll-Simmler und Thomas Ulmer (von links) haben einen Stellplatz in der Bahnhofstraße in ein Wohnzimmer verwandelt. Foto: Horst Dömötör

Die Grünen haben zum zweiten Mal einen „Parking Day“ in Kornwestheim veranstaltet.

Kornwestheim - Das Wetter hätte nicht besser sein können für die beiden Veranstaltungen, die in nächster Nähe voneinander auf dem Holzgrundplatz und direkt gegenüber an der Bahnhofstraße vonstatten gingen. Darüber haben sich sicher nicht nur die Beteiligten der „Street Food Fiesta“ gefreut, die in Kornwestheim Station gemacht hat. Auch die Grünen-Gemeinderatsfraktion, die in Quartettstärke vor Ort war, konnte gutes Wetter gebrauchen. Daniel Joppien, Thomas Ulmer, Susann Boll-Simmler und Canan Balaban besetzten am Nachmittag einen Parkplatz an der Bahnhofstraße.

Ein Blumenkasten sorgt für Farbe

Fast schien es so, als hätten die Vier die Definition bei Wikipedia abarbeiten wollen. Dort wird der „Parking Day“ als „Umwidmung zu einer kurzfristigen anderen Nutzung wie der als Pflanzinsel, als Gastronomie- und Sitzfläche, Fahrradabstellfläche usw.“ beschrieben. Die Grünen haben das Kunststück fertiggebracht, dies alles auf exakt einem Stellplatz in die Tat umzusetzen. Ein Blumenkasten sorgte für Farbe und die Räder gehören ja beinahe schon klischeehaft als Transportmittel in die Nähe der Fahrer.

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Damit nicht genug: Susann Boll-Simmler saß mit Strickzeug mit den anderen an einem kleinen Tisch und ließ die Nadeln klappern: „So entspreche ich doch genau dem Bild!“ Für die „Gastro“ sorgte ein Kasten mit Limo, „Willkommen im Wohnzimmer“ hatte ein Mädchen mit Kreide an den Parkplatzrand geschrieben. Und natürlich wird bei einer solchen Aktion nicht am Computer gezockt, sondern Schach gespielt, wozu sich bald noch ein Gast zur Gruppe gesellte.

Wütende Blicke von Autofahrern

Die Umwidmung des Stellplatzes fiel auf, auch wenn nur selten jemand stehen blieb. „Wir haben aber schon ziemlich wütende Blicke von Autofahrern bekommen, die einen Parkplatz gesucht haben.“ Thomas Ulmer hat genau hingeschaut. „Manche fahren dreimal hier vorbei“, so seine Beobachtung. „Dabei gibt es doch gleich zwei Parkhäuser in der Nähe“. Deshalb stehen sie auch hinter der Idee, die Bahnhofstraße testweise zu sperren. Dann könnte man dort auch Außengastronomie anbieten. „Ob das den Leuten auffallen würde?“, fragten sich die Vier.