Freuen sich über die Freigabe des Sportplatzes an der Realschule: Uschi Saur und Mattis Schulte von der Judeko. Foto: Werner Waldner

Der Sportplatz zwischen Realschule und B27 steht als Treffpunkt offiziell zur Verfügung.

Kornwestheim - Das ging flott: Vor vier Wochen erst haben die Mitglieder der Judeko (Jugenddelegation Kornwestheim) in ihrer turnusmäßigen Zusammenkunft mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats nachgefragt, ob Sportplätze und -hallen nicht für zwangloses Sporttreiben geöffnet werden können. Und nun steht mit dem Sportplatz neben der Theodor-Heuss-Realschule der erste Platz bereits zur Verfügung.

Das Loch im Zaun

Ehrlicherweise sei gesagt: Die Jugendlichen nutzen den Platz schon länger als Treffpunkt. In den Zaun ist – von wem auch immer – ein großes Loch geschnitten worden, sodass es letztlich gleich war, ob der offizielle Eingang verschlossen oder geöffnet war. Gerade in den Sommermonaten, weiß Mattis Schulte von der Judeko zu berichten, werde auf dem Platz häufig Basket- oder Fußball gespielt. „Eigentlich ist hier immer was los.“ Das Verbotsschild „Betreten nur unter der Aufsicht von Lehrkräften oder mit Genehmigung“ scherte niemanden. Aber nun wird erlaubt, was bisher nur geduldet war.

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Jugendreferentin Uschi Saur freut sich über solch konstruktive Anregungen aus den Reihen der Jugendlichen. Und sie ist auch froh darüber, dass die Stadtverwaltung die Ideen unkompliziert umsetzt. In diesem Fall war’s einfach: Die Freigabe kostet nichts außer einem neuen Schild, vielleicht ein paar Abfallbehältern, einem Tornetz und der Reparatur der Basketballkörbe.

Um 22 Uhr ist Feierabend

Alles wird auf dem Platz nicht erlaubt sein. Um 22 Uhr, so wird’s ein Schild ausweisen, ist Feierabend, Alkohol und Nikotin sind tabu. Die sportlichen Aktivitäten sollen im Vordergrund stehen. Kornwestheims Jugendreferentin Uschi Saur hofft, dass der Platz so gut wie die Uhlandwiese – im Jugendjargon wohl „Der Tartan“ genannt – angenommen wird. Vergleichbare Plätze gibt es auch noch auf dem ESG-Gelände an der Jahnstraße und an der Eastleighstraße am Eingang zum Stotzgebiet.

Wie lange der Platz den Jugendlichen zur Verfügung steht, das wird sich weisen. Östlich der B27 entsteht unter Einbeziehung der Theodor-Heuss-Realschule ein neues Schulzentrum. Die Stadt denkt darüber nach, die Sporthalle durch einen Neubau zu ersetzen. Ob der Sportplatz dann als Baufläche benötigt wird, das steht noch in den Sternen. Mattis Schulte ist sich sicher: Mit diesem Problem wird sich eine spätere Judeko herumschlagen müssen.

Auch Fläche unter der Gumpenbachbrücke in der Diskussion

Das Gremium, dem er angehört, soll indes bei anderen Fragen ins Boot geholt werden, wie Uschi Saur am Rande des Termins an der Realschule ankündigte. Wie soll die künftige Spielfläche unter der Gumpenbachbrücke aussehen? Früher befanden sich dort Rampen für Skater und ein betonierter Bolzplatz. Mit dem Abriss der alten Gumpenbachbrücke verschwand diese Spielfläche, die besonders von den Kindern aus dem Klingelbrunnen und aus dem Haldenrain viel genutzt wurde. Von der Judeko erhofft sich die Stadtverwaltung nun Ideen für eine Neugestaltung des Areals. Noch ist ein wenig Zeit. Erst im Frühjahr 2022 werden die Bauarbeiter das Feld an der B27 räumen. Aber dann könnte es wieder ganz flott gehen.

Was macht die Judeko?

Die Gruppe
 Die Jugenddelegation Kornwestheim (kurz Judeko) besteht derzeit aus zehn jungen Frauen und Männern im Alter zwischen 13 und 21 Jahren. Bisher ist die Gruppe frei zusammengesetzt und nicht offiziell gewählt. Das wollen die Jugendlichen aber im kommenden Jahr ändern.

Projekte
 Das größte laufende Projekt der Judeko ist die Sanierung und Erweiterung des Skateparks im Süden der Stadt. Das Geld dafür hat der Gemeinderat bewilligt. Die Wiederbelebung des Freizeitparks und das Schaffen von Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten stehen ebenfalls auf dem Plan der jungen Delegierten.