Auch die Instrumentenleihe wird teurer. Foto:  

Die Städtische Musikschule erhöht ihre Gebühren.

Kornwestheim - Eigentlich regelt ein Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2005, dass sich die Städtische Musikschule zur Hälfte aus den Gebühren und zur anderen Hälfte aus städtischen Zuschüssen trägt. Aber diese Rechnung geht schon seit Jahren nicht mehr auf, die Gebühren reichen nicht aus. Nun sollen sie um vier Prozent erhöht werden. Eigentlich müsste die Stadt sogar noch mehr verlangen, wollte sie sich an ihren Grundsatzbeschluss halten.

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Die Gebühren der Musikschule landen immer wieder auf den Tischen der Stadträte. 2019 hatte die Stadt beschlossen, freiberuflich Beschäftigte der Musikschule – und davon gab es eine ganze Reihe – in ein festes Angestelltenverhältnis zu übernehmen. „Das Konzept werden wir dieses Jahr zum Abschluss bringen“, sagte Sabine Segmiller, Leiterin der Musikschule, jüngst im Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA). Die Folge: Die Personalkosten steigen deutlich an. So deutlich, dass sie auch von einer vierprozentigen Erhöhung der Elternbeiträge, die zum 1. September kommen soll, nicht aufgefangen werden.

Zahl der Schülerinnen und Schüler ist zurückgegangen

Einen weiteren Grund gibt es, warum die Kosten der Städtischen Musikschule in die Höhe gehen: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist in jüngster Zeit zurückgegangen. Sabine Segmiller vermutet als Grund die Pandemie. Die Musikschulleiterin rechnet damit, dass das Gebührenplus lediglich 25 000 Euro mehr pro Jahr einbringt. 28 000 Euro wären aber nötig, um auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Tarifen und dem städtischem Zuschuss zu kommen. Dennoch sollen die Gebühren nur um vier Prozent angehoben werden, „um im Vergleich mit anderen Kommunen wettbewerbsfähig zu bleiben“, heißt es in der Vorlage für die Stadträte. Sabine Segmiller sagte, dass es mit den Schülerzahlen derzeit auch wieder bergauf gehe, diese Entwicklung müsse man beobachten und abwarten.

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Ebenfalls zum 1. September sollen die Mietpreise für Leihinstrumente um vier Prozent angehoben werden.

Auf eine Ermäßigung bei den Gebühren dürfen sich die exakt 26 Jahre alten Musikschülerinnen und -schüler freuen. In Kornwestheim gibt es derzeit vier davon. Sie zahlen bisher den Erwachsenentarif. Da es aber Zuschüsse vom Land gibt, wechseln nun alle Musikschülerinnen und -schüler bis einschließlich 26 Jahren in den Jugendtarif.

Begabtenförderungsprogramm soll kommen

Außerdem möchte die Musikschule wieder das Begabtenförderungsprogramm einführen. Dabei erhalten besonders talentierte Schüler kostenfreie Unterrichtszeit – in der Regel sind das 15 Minuten pro Woche. Das bedeutet einen zusätzlichen Personalaufwand mit Kosten von 12 250 Euro im Jahr. Diese Ausgaben werden bei der Berechnung des Elternanteils nicht berücksichtigt, da die Begabtenförderung ein städtisches Programm ist, um das Qualitätsniveau der Musikschule hervorzuheben.