Karen Wulff und Jasmin Holten informieren sich über die Angebote. Foto: Jacqueline Fritsch

An der Erich-Bracher-Schule haben sich junge Menschen über „Karriere mit Lehre“ informiert.

Kornwestheim - Niko Schwenninger möchte nach seiner Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement nicht aufhören. Vielleicht macht er danach einen Fachwirt oder doch einen Bachelor. „Der Handelsfachwirt wäre perfekt zugeschnitten auf die Ausbildung, aber etwas Breiteres wäre besser, weil man danach mehr Möglichkeiten hat“, sagt der 22-Jährige. Welches der richtige Weiterbildungsweg für ihn ist, versucht er bei der Messe „Karriere mit Lehre“ an seiner Berufsschule, der Pattonviller Erich-Bracher-Schule, herauszufinden. Diese Messe gibt es so an keiner anderen Berufsschule im Landkreis.

Schüler werden an zehn Ständen beraten

Vertreter von zehn Einrichtungen sind am Donnerstag nach Pattonville gekommen, um die Berufsschüler der Erich-Bracher-Schule über Studiengänge, Abendschulen, berufsbegleitende Studiengänge und andere Weiterqualifizierungen zu informieren. „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern damit zeigen, dass nach der Ausbildung nicht Endstation ist“, sagt Angelika Schober-Penz, Pressebeauftragte der Schule. Klassenweise dürfen die Schüler in die Aula kommen und sich an den zehn Ständen beraten lassen.

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Karen Wulff und Jasmin Holten sind derzeit im zweiten Lehrjahr zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement. Bisher hatten sie sich überlegt, nach der Ausbildung einen Handels- oder Wirtschaftsfachwirt zu machen. Nun stehen sie aber vor dem Stand der SBA Management School, die berufsbegleitende Studiengänge anbietet. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt“, sagt Jasmin Holten. Noch während der Ausbildung könnten die jungen Frauen dort ein Studium beginnen. Vorlesungen sind samstags, den Bachelor erreicht man dennoch schon nach drei Jahren. „Wie kann das denn funktionieren?“, fragt Holten am Stand nach. „Der Workload ist der gleiche wie bei einem Vollzeitstudium, aber man hat mehr Selbstlernphasen und Projekte“, erklärt Julia Weber von der SBA Management School. Der Vorteil sei, dass die Studenten immer in ihrem Betrieb sind – das ist zum Beispiel bei einem dualen Studium anders. So könne das Gelernte sofort angewendet werden. Karen Wulff und Jasmin Holten müssten sich aber schnell für so ein Studium entscheiden, denn sie haben beide ein Abitur und sind deshalb nur 2,5 Jahre in der Ausbildung.

Auch die Nachhilfe ist vertreten

Rund 1400 Auszubildende sind derzeit an der Erich-Bracher-Schule. Freilich kann es nicht bei allen rund laufen. Deshalb ist auch Günter Herrmann mit einem Stand auf der Messe vertreten. Er kommt vom „Konzept Bildung und Beratung“ in Asperg, einer Nachhilfe für Azubis. Wenn die Lehre gefährdet ist oder ein Schüler inhaltlich hinterherhinkt, ist er der richtige Ansprechpartner. An seinem Stand ist an diesem Tag aber wenig los – die meisten suchen ja nach einer Weiterbildung, weil es gut läuft.

Unter den Ausstellern ist auch Tanja Bozovic von der Frankfurt School of Finance and Management. Diese Schule hat in Deutschland mehr als 50 Standorte, sonst wäre sie auf der regional ausgelegten Messe in Pattonville nicht vertreten. Wer eine kaufmännische Ausbildung hat, kann bei der Frankfurt School zum Beispiel ein Bankfachwirt-Studium machen. Das dauert zwei Jahre und wird freiwillig mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Wer diese Prüfung ablegt und besteht, hat danach eine Hochschulzugangsberechtigung und kann den BWL-Bachelor an der Frankfurt School in nur vier Semestern erlangen.