Der Marktplatz steht schon lange auf der Sanierungsliste der Stadt. Foto: Jacqueline Fritsch

Die Stadt will sie den Salamander-Stadtpark aufwerten – und bald auch den Marktplatz.

Der Marktplatz muss weiterhin warten. Schon seit Jahren soll das Gelände saniert werden, zuletzt stand das Jahr 2017 als konkreter Zeitpunkt im Raum. Damals fehlte aber das Geld, zumal sich Kornwestheim mitten im Sparprozess befand, „Strategische Steuerung“ genannt. Zuvor sollte der Marktplatz bereits zur Eröffnung des K 2013 aufgehübscht sein. Doch der große Sanierungsaufschlag lässt bis heute auf sich warten. Nun gibt es neue Jahreszahlen: Erster Bürgermeister Daniel Güthler hält es für möglich, dass die Komplettsanierung in zwei bis drei Jahren kommen könnte.

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Bei einigen Stadträten sind bereits Beschwerden über den Zustand des Marktplatzes eingegangen. Robert Müller (SPD) erzählt von Marktbeschickern, die sich über lose Pflastersteine beschwert haben. Auch Klaus-Dieter Holzscheiter (Freie Wähler) hat von solchen Stolperfallen gehört. Die Asphaltschicht ist mittlerweile mehr als 40 Jahre alt. Für die Stadt sind die vereinzelten Stolperfallen aber kein Grund, die Sanierung zu beschleunigen, denn lose Steine würden sowieso kurzfristig beseitigt, sagt Daniel Güthler. Einmal im Monat wird der Marktplatz genau darauf geprüft. Vereinzelt würden dabei Pflastersteine auffallen, die nicht mehr im Boden verankert sind und dann ersetzt werden, teilt die Stadt auf Anfrage mit. „Die Verkehrssicherheit des Marktplatzes ist gewährleistet“, so die Stadt weiter.

Komplettsanierung weiter auf dem Schirm

Dennoch habe man die Komplettsanierung weiterhin auf dem Schirm. Die Kosten, die für die Planung notwendig sind, sind auch schon für den Haushalt 2023 eingeplant. Ob der Marktplatz dann 2024/25 wirklich neu gemacht wird, hängt von den „finanziellen Möglichkeiten und der Priorisierung bevorstehender Maßnahmen“ ab, so die Stadt. Wie viel Geld dafür zur Verfügung stehen muss, ist noch nicht klar, denn die Baukosten steigen zurzeit wie so viele Preise. Die Summe ist also abhängig vom Zeitpunkt der Ausführung. Im vergangenen Jahr hätte es 3,6 Millionen Euro gekostet, den Marktplatz zu sanieren, so die Berechnung.

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Der Marktplatz ist einer der zentralen Plätze in der Stadt. Dort verkaufen die Marktbeschicker zweimal in der Woche ihre Waren. Auch der Weihnachtsmarkt hätte im vergangenen Jahr auf dem Marktplatz stattfinden sollen – wegen der Pandemie ist er aber ausgefallen.

Stadt hat keinen klaren Mittelpunkt

Kornwestheimer Stadtentwicklung ist auch deswegen herausfordernd, weil die Stadt keinen klaren Mittelpunkt wie andere Kommunen hat. Zwar sind die Wege kurz, insgesamt ist Korny Island kompakt. Aber die Innenstadt hat quasi zwei kleine Zentren, einerseits am Holzgrundplatz und der Bahnhofstraße, andererseits eben am und um den Marktplatz. Kornwestheim steigt derzeit in einen Stadtentwicklungsprozess ein, hat sich planerische Hilfe geholt, will Workshops mit Bürgern veranstalten. Klar ist nämlich: Auch in die Bahnhofstraße und die Güterbahnhofstraße sollen Hirnschmalz und Geld fließen, auch hier gibt es Handlungsbedarf.

Und wie könnte der neue Marktplatz aussehen? Es gibt noch Pläne aus dem Jahr 2013, die vorsehen, dass der Platz mit einem Fluter in weißes Licht gehüllt wird. Die Baumgruppen sollen verschwinden, vor der Musikschule könnte eine Fläche mit ansteigenden Rasenstufen entstehen und am Stadtparksee eine Sitzstufenlandschaft. Inwiefern diese Pläne überarbeitet werden, ist noch unklar.

Stadtpark soll bald umgebaut werden

Eine Causa soll indes schon zeitnah angegangen werden: Direkt angrenzend an den Marktplatz möchte die Stadt schon bald den Salamander-Stadtpark aufwerten. Und zwar den Bereich rund um den großen See – nur nicht die Westseite, betont die Stadt. Denn im Westen grenzt der See an den Marktplatz. Geplant ist, dass sich Spaziergänger im Park bald gemütlicher hinsetzen können und die Umgebung von weniger Beton durchzogen ist, so Daniel Güthler. So sollen die Ufer neu gestaltet und die befestigten Ufer entsiegelt werden.

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Das bedeutet, dass dort mehr Grünflächen angelegt werden, damit Regen besser im Boden versickert oder in den See abfließen kann. Diese Entsiegelung soll den Boden schützen und die Lebens- und Wohnqualität verbessern, teilt die Stadt mit. Denn dadurch werde die Neubildung von Grundwasser erhöht und die Hochwassergefahr sinke. Außerdem verbessere sich das Klima in der Stadt, wenn Regen auf diese Weise versickern und verdunsten kann.

Für die Aufwertung des Stadtparks sind bereits 310 000 Euro im Haushalt eingeplant. Der Beschluss soll in den kommenden Monaten fallen.