Die Stadt plant ein neues Fest, das sich den Themen Film, Musik und Musical widmet.
Kornwestheim - Ja, ein paar Dreharbeiten hat es in Kornwestheim schon gegeben. Zuletzt diente die historische Hammerschmiede als Kulisse für die ZDF-Vorabendserie Soko Stuttgart. Einige Szenen des unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Kurzfilms „Masel Tov Cocktail“ spielen im Ostgebiet und in der Bolzstraße. Aber Kornwestheim jetzt gleich wahrhaftiges Hollywoodflair zuzusprechen? Ist es dafür nicht ein wenig früh?
Das sieht die Stadtverwaltung anders – und plant ein neues Fest auf dem Holzgrundplatz, das den Titel „Stars und Sternchen“ tragen und vom 16. bis 18. September 2022 erstmals über die Bühne gehen soll. Das Konzept hatte der Erste Bürgermeister Daniel Güthler vor Kurzem den Anwesenden bei der Hauptversammlung des Stadtverbandes für Sport präsentiert. Damals noch im Grußwort und in aller Kürze – nun hat die Stadt auf Nachfrage Details preisgegeben.
Kornwestheim als Kulturstandort
„Dieses Motto lässt sich auf vielfältige Art interpretieren, umsetzen und weiterentwickeln“, teilt die städtische Pressesprecherin Marion Blum mit. „Dahinter steckt der Gedanke, Kornwestheim als Kulturstandort zu etablieren und den Besucherinnen und Besuchern ein kleines, aber feines Programm zu präsentieren.“ Gleichzeitig solle die Veranstaltung die Idee eines Stadtfestes in der Innenstadt, das es erstmals im Jahr 2018 gegeben habe, wieder aufgreifen.
Aber warum denn ausgerechnet „Stars und Sternchen“? Zum einen sollen laut Blum die „Talente aus Kornwestheim, aus Vereinen und Schulen, eine Bühne erhalten“. Zum anderen solle an die Tradition des Kultkinos „Koralle“ angeknüpft werden, aus dem – die Älteren werden sich erinnern – erst das Kulturhaus und später das Kultur- und Kongresszentrum Das K wurde. Bei der Stadt sieht man außerdem das Capitol-Kino und das Autokino als Bezugspunkte. „Für die Besucher und Besucherinnen soll im wahrsten Sinne des Wortes der rote Teppich ausgerollt werden“, fügt Marion Blum hinzu. „Ob bei den Straßenkünstlern oder den Akteuren aus den Reihen der Vereine oder Schulen – an diesem Wochenende sollen die Themen Musik und Film im Mittelpunkt stehen.“ Dabei wolle die Stadt die „kulturelle Vielfalt inszenieren“.
Und wie genau könnte das aussehen? „Es sollen Themen aus Musik und Film aufgegriffen werden“, sagt Marion Blum. Denkbar sei zum Beispiel, dass die Städtischen Orchester bekannte Filmmelodien spielen, die Schachfreunde sich von der Netflix-Serie „Das Damengambit“ inspirieren lassen oder Kinder auf dem „Walk of Fame“ in der Innenstadt bei einer Schnitzeljagd nach den Sternen greifen.
Planungen noch am Anfang
Angesprochen seien laut Auskunft der Stadtverwaltung auch die Kornwestheimer Gewerbetreibenden. „Sie haben die Möglichkeit, ihr Geschäft oder ihren Stand einem Film entsprechend zu gestalten“, so Blum. Das seien aber nur einige Ideen, der Fantasie seien bei der Umsetzung des Mottos keine Grenzen gesetzt. „Schließlich soll mit dem Konzept für das Stadtfest ein Beitrag zur Belebung der Innenstadt geleistet werden“, so Blum weiter.
Indes, die Planungen befinden sich noch im Anfangsstadium. Die Stadt präsentiert ihre Vorstellungen derzeit den Sport- und Kulturvereinen sowie den weiteren Institutionen und den Kirchengemeinden. Anschließend soll eine Organisationsgruppe gebildet werden, um das Konzept „Stars und Sternchen“ genauer auszuarbeiten. Denn: Das neue Fest, das dann zusätzlich in den Veranstaltungskalender rückt, soll eine andere Zielgruppe als zum Beispiel die Kornwestheimer Tage ansprechen. Welche das genau sein soll, geht aus dem Antwortbogen der Stadt jedoch nicht hervor. Dass im Budget der Wirtschaftsförderung für „Stars und Sternchen“ 20 000 Euro eingeplant sind, jedoch sehr wohl.
Sollten die Vereine und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Runden Tisch Kultur Interesse bekunden, wird das Konzept dem Gemeinderat zeitnah zur Abstimmung vorgelegt.