Kartoffeln Foto: dpa

Um herauszufinden, woher Kartoffeln ihre Namen haben und wie sie wachsen, hat die Leseratte bei Landwirten in Kornwestheim nachgefragt.

Kornwestheim - Mit viel Vorfreude spaziert die Leseratte auf den Wochenmarkt auf dem Kornwestheimer Marktplatz. Denn der Nager hat eine ganz besondere Vorliebe. „Ich liebe Kartoffelgratin“, sagt die Ratte. Darin sind nämlich die beiden Lieblingsspeisen der Ratte vereint: Käse und Kartoffeln. Auf dem Markt geht der erste Weg deswegen immer gleich zum Kartoffelstand. Dort findet die Leseratte dann ganz viele verschiedene Sorten. Festkochende, vorwiegend festkochende oder mehligkochende. Der Ratte gefallen die Namen, die auf den Schilden an den verschiedenen Kisten stehen. Linda, Annabelle oder Sieglinde. Ganz besonders gerne mag die Ratte eine Sorte: die La Ratte. „Sie sieht aus wie Hörnchen und schmeckt etwas nach Speck“, sagt die Ratte und reibt sich schon ganz hungrig den Bauch. Doch ihre Neugierde ist dann doch größer als der Hunger. Und so stellt sie sich gleich mehrere Fragen: „Woher kommen die Namen der Kartoffeln? Und wie wachsen die eigentlich?“

Woher haben die Kartoffeln eigentlich ihren Namen?

Eine Version erzählt, dass die Bauern, die früher neue Kartoffeln gezüchtet haben, eine neue Sorte nach ihrer hübschesten Tochter benannt haben. „Könnte sein“, denkt sich die Leseratte, „Aber Augusta und Adretta klingt doch schon komisch. Und was ist, wenn ein Landwirt nur Söhne hatte?“ Um der Frage nachzugehen, hat die Leseratte im Hofladen bei Landwirt Simon Sperling nachgefragt. Als die Ratte ihm die Geschichte mit den Töchtern erzählt, lacht er los: „Das habe ich ja noch nie gehört“, sagt Simon Sperling, „Das haben sich Züchter ausgedacht. Die nehmen einfach einen Namen, der gut klingt.“ Das sieht man auch bei den farbigen Kartoffeln: Die heißen nämlich Heiderot, Violetta oder Blauer Schwede.

Wie wachsen Kartoffeln im Boden heran?

Bei der Kartoffel gilt das Prinzip: aus einer werden ganz viele. Samen hat die Kartoffel nicht. Wie die Kartoffeln genau wachsen, das hat der Ratte Landwirt Rolf Bayha verraten. „Wir stecken unsere Kartoffeln meistens Anfang April in die Erde, wenn der Boden mindestens sieben Grad hat. Denn kälter mag es die Kartoffel nicht“, erklärt Rolf Bayha, der in der vergangenen Woche die letzten Kartoffeln von seinen Äckern in Kornwestheim geholt hat. „Und dann wachsen die Kartoffeln von selbst?“, fragt die Leseratte. Das sei ganz verschieden, sagt Rolf Bayha. „Es kommt darauf an, wie viel Wasser der Regen in den Boden bringt.“ Da es in diesem Jahr wenig Regen gab, kommen bei der Ernte auch weniger Kartoffeln raus. „Die Kartoffelmama richtet sich nach der Feuchtigkeit und bringt dann je nach Sorte acht bis 20 Kartoffelkinder hervor“, erklärt Rolf Bayha. Da es in diesem Frühling ziemlich trocken war, sind nur wenige Kartoffelkinder herangewachsen. „Wenn es dann in den Sommermonaten viel regnet, werden die Kartoffeln größer“, sagt Bayha, „in diesem Jahr sind die Kartoffeln wegen des wenigen Niederschlags eher kleiner.“

Damit die Leseratte das ganze Jahr über Kartoffeln auf dem Markt kaufen kann, werden sie bei etwa sieben Grad im Keller gelagert. „Bei der Temperatur bleiben sie frisch und wachsen nicht weiter“, sagt Rolf Bayha. Sorgen muss sich die Leseratte übrigens um ihr Kartoffelgratin in den nächsten Monaten nicht machen. „Von den kleineren Kartoffeln, die gut für Kartoffelsalat geeignet sind, sind genug da“, verrät Rolf Bayha. Und die lassen sich auch gut für Kartoffelgratin verwenden.