Henry Schaaf (von links), Philipp Giesen und Benedikt Veit haben Grund zur Freude: Sie waren beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ erfolgreich. Foto: Anne Fuhrmann

Bei der Juniorversion von „Jugend forscht“ landen sie auf den vorderen Rängen.

Kornwestheim - Bisweilen ist Benedikt Veit noch abends mit seinem Vater im Garten zu Gange. Dabei hat den 14-Jährigen eine Sache immer gestört: Bei der Gartenarbeit wurde es manchmal schon so dunkel, dass er ohne Licht zu wenig sah, und konventionelle Lampen erwiesen sich als nachteilig. Doch dem Gymnasiasten ist eine Idee gekommen, mit dem er nun sogar bei der Juniorsparte von „Jugend forscht“ erfolgreich war.

Bei „Schüler experimentieren“ ist er kürzlich beim Regionalwettbewerb Mittlerer Neckar in Sindelfingen angetreten – und auf dem ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt gelandet. Zwei Tage lang präsentierte der Jugendliche dort sich und seine Erfindung. Eine reelle Chance hatte sich der 14-Jährige nicht ausgerechnet. Mit seiner Idee konnte er die Jury allerdings überzeugen. Er freut sich nun sehr darauf, bald auf Landesebene sein Projekt vorzustellen.

Und worum geht es genau? Benedikt Veit hat eine intelligente Arbeitslampe entwickelt. Sie soll vor allem Handwerkern die Arbeit im Dunkeln erleichtern. Sonstige Modelle haben ihre Tücken: „Manche Leuchten wie zum Beispiel Kopflampen blenden andere, manche leuchten den Bereich nicht richtig aus“, erklärt der Schüler. Er wollte eine Lampe bauen, die dafür sorgt, dass die Hände immer beleuchtet werden. Seine Erfindung ist ein Roboter, der die Hand lokalisieren kann und demnach den Strahl einer Lampe ausrichtet. Dazu muss am Handgelenk ein Infrarotsender befestigt werden, ähnlich wie bei einer Armbanduhr. Acht bis neun Stunden hat er an dem Prototyp gearbeitet. Weitere vier bis fünf Stunden waren für die Programmierung des Roboters notwendig, der sich auf zwei Achsen bewegen kann und sich aus Lego-Teilen zusammensetzt.

Auch Philipp Giesen und Henry Schaaf waren bei „Schüler experimentieren“ erfolgreich. Sie machten den zweiten Platz im Regionalwettbewerb im Bereich Technik. „Künstliches Hören“ haben sie ihr Projekt genannt. Konkret geht es um eine Mütze, die für gehörlose Menschen konzipiert ist. Sie solle diese auf Gefahren im Straßenverkehr hinweisen, erläutert Henry Schaaf. Wenn laute Geräusche von hinten wahrgenommen werden, zum Beispiel durch ein heranbrausendes Auto, erhält der taube Träger der Kappe Luftstöße in den Nacken. So bekommt er angezeigt, aus welcher Richtung sich ein Geräusch, und somit eine Gefahr, nähert. „Wir sind auf diese Idee gekommen, weil wir etwas bauen wollten, was den Menschen helfen kann“, sagt der Gymnasiast.

Die Erfindung des Duos ist aus unterschiedlichen Einzelteilen zusammengesetzt, die auf einer handelsüblichen Schirmmütze angebracht wurde. Eine verzwickte Angelegenheit auf dieser stark begrenzten Fläche. Mit dem 14-jährigen Philipp Giesen hat Henry Schaaf auch deshalb viele Stunden benötigt, weil die beiden Schüler bis dato die Programmiersprache nicht kannten. „Wir waren teilweise deshalb etwas gefrustet.“ Doch am Ende hat sich die Mühe durch die gute Platzierung gelohnt.

Benjamin Schmidt hat die drei Schüler des Ernst-Sigle-Gymnasiums dazu ermuntert, bei dem Wettbewerb mitzumachen. „Wir als Schule sind stolz. Es sind die ersten unserer Schüler, die beim Wettbewerb gewonnen haben“, sagt der Lehrer für die Fächer Naturwissenschaft und Technik, Mathematik und Physik.

Gut möglich, dass es nicht bei diesem Erfolg bleiben wird. Die drei Nachwuchsforscher wollen sich jedenfalls weiterhin bei Wettbewerben beteiligen. Sie arbeiten bereits an neuen Projekten. Worum es dabei geht, wird jetzt natürlich noch nicht verraten.