Die Rammstein-Tribute-Band „Übermensch“ wird im August bei Kornwestheim rockt auftreten. Foto: privat

Die ersten Auftritte für „Kornwestheim rockt“ stehen fest. Wird es wieder Eintritt kosten?

Du hast“, so möchte man dieser Tage Johannes Leichtle zurufen, „wieder ein echt engelsgleiches Billing auf die Beine gestellt“. Songtitel-Beflissene werden es erraten: Der Kornwestheim-rockt-Organisator holt anno 2022 eine Rammstein-Tribute-Band auf die Bühne („Du hast“ und „Engel“ sind wohl die bekanntesten Songs der Deutsch-Metaller). Was etwas verwundert: Während die Original-Rammsteiner aus Berlin stammen (und nicht etwa aus der Pfalz) kommt die von Leichtle gebuchte Tribute-Formation „Übermensch“ aus Italien (und nicht etwa aus Deutschland). Klingt komisch – ist aber so? Nicht wirklich. Wer Übermensch hört, bemerkt: der ohnehin sehr dezente italienische Akzent passt gut, um den tief-überbetonenden Gesang von Rammsteins Till Lindemann zu adaptieren.

Michael Jackson und Dire Straits

Rammstein also. Neben dem Liedergut der Neue-Deutsche-Härte-Weltstars werden zudem Songs der Dire Straits-Tribute-Band „Brothers in Arms“ im August in Kornwestheim zu hören sein, außerdem hat Leichtle den Michael-Jackson-Interpreten Roy Paladini, auch bekannt als „Jackson one“, und ebenfalls Italiener, gebucht. „Ursprünglich sollte eine Tina-Turner-Tribute-Gruppe auftreten“, sagt Leichtle, dessen Eventagentur bankett plus die Kornwestheim-rockt-Open-Air-Konzerte seit mittlerweile mehreren Jahren organisiert. Doch Tina fällt in diesem Jahr aus – als Ersatz für die Songs der Popröhre wird es dann eben Michael Jackson. Zwei weitere Tribute-Bands wird Leichtle in den kommenden Wochen noch bekannt geben, wie er berichtet. „Es sind“, sagt er, „in diesem Jahr fünf Auftritte geplant“. Einen sechsten Dienstag wird es wohl anno 2022 nicht geben, auch wenn das im Gespräch war. „Da warten wir in diesem Jahr mal noch ab, wie sich die Lage entwickelt.“

Generell hofft Leichtle derzeit, dass Kornwestheim rockt 2022 wieder so wird wie „früher“, also wie vor den Coronajahren. Als nächste Wegmarke sieht er hier den „Freedom day“ am 2. April, vor allem aber werde es natürlich wichtig sein, wie sich das Pandemiegeschehen im Sommer entwickelt. Leichtle setzt darauf, dass die Freiluft-Konzerte – bei denen unsere Zeitung übrigens Medien- und Vermarktungspartner ist – ohne Zugangsbeschränkungen stattfinden können. Das würde dazu führen, dass er den Marktplatz, wo an fünf Dienstagabenden in den Sommerferien die Kornwestheim-rockt-Konzerte steigen sollen, nicht wie 2021 einzäunen müsste. Das hätte dann wiederum den Effekt, dass er keinen Eintritt verlangen müsste und wieder mehr Leute kommen könnten – denn eigentlich finanziert sich Kornwestheim rockt über Sponsoren, den Getränkeverkauf und die Foodtruck-Pacht.

Höhere Preise fürs Bier

Apropos Foodtrucks: Leichtle und sein Team sind hier mitten in den Gesprächen mit den Betreibern. Ganz einfach ist das im Moment nicht, manch ein Food-Trucker hat sich in den vergangenen Jahren einen anderen Job gesucht, während das Gefährt in der Garage und vielleicht gar tüv-los vor sich hinsteht. „Aber wir sind da gut dabei“, sagt Leichtle. „Wir müssen jetzt ja auch schnell organisieren“, ergänzt er. So schnell wie in den vergangenen beiden Jahren manche Veranstaltungen coronabedingt abgesagt werden mussten, so fix müsse man jetzt wieder planen, so hurtig geht es nun wieder los.

Einen Wermutstropfen gibt es dann doch: Vermutlich werden die Preise für Essen und Getränke bei Kornwestheim rockt in diesem Jahr etwas höher sein als bisher gewohnt. Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch vor den Open Airs in Kornwestheim nicht halt, sagt Leichtle. Er geht davon aus, dass viele Foodtruck-Betreiber etwas mehr verlangen müssen. „Und unsere Bierpreise werden wir wohl leider auch anheben müssen“, kündigt er an. Nun, was soll man sagen. Auch wenn da das Herz brennt: frisch gezapftes Bier riecht so gut – zu gut, um darauf zu verzichten.

Seit 2017 auf dem Marktplatz

Auftritte
 Kornwestheim rockt gibt es seit 2017. Das Konzept lockte schnell viele Besucher an: Immer an den Dienstagen in den Sommerferien treten Tribute-Bands, die Songs bekannter Interpreten spielen und auch Habitus und Aussehen übernehmen, auf die Bühne am Marktplatz.

Finanzen
 Die Konzerte kosten – 2021 war eine coronabedingte Ausnahme – keinen Eintritt. Finanziert werden die Open Airs über Getränkeverkauf und Sponsoring.