Mitarbeiter der Stadtgärtnerei waren im Einsatz. Foto: Peter Meuer

Rund 40 verschiedene Wildblumen- und Kräuterarten haben Mitarbeiter der Stadtgärtnerei gepflanzt.

Kornwestheim - Was war denn da los? Für viele Autofahrer und Spaziergänger dürfte der Anblick auf der braunen Fläche entlang der Stuttgarter Straße am Kultur- und Kongresszentrum ungewöhnlich gewirkt haben. Fast ein Dutzend Mitarbeiter der Stadtgärtnerei war dort im Einsatz. In grellgelber und knallorangerfarbener Arbeitskleidung setzten sie etliche kleine grüne Pflanzen in den Boden ein. Mehr als 40 verschiedene Arten waren da zu sehen, heimische Stauden und Blumenzwiebeln – darunter Goldaster, Kalk-Aster, Günsel, Salbei, Wildes Leinkraut, Winterbohnenkraut, Blauminze und viele mehr.

Ab dem Frühjahr werden die ersten Blumen auf der Fläche zwischen Straße und K blühen, spätestens in zwei Jahren wird eine üppige Wiese mit Kräutern und Wildblumen gewachsen sein. Blau und gelb wird es dann einmal blühen – in den Farben der Stadt Kornwestheim.

Die Pflanzaktion geht auf den Wettbewerb „Natur nah dran“ zurück. Das Land Baden-Württemberg – und zwar das Umweltministerium – hat ihn gemeinsam mit dem Naturschutzbund (Nabu) ausgelobt. Der Wettbewerb will Städte und Gemeinden dabei unterstützen, Freiflächen naturnah umzugestalten und so mitten in der Stadt Biotope für heimische Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Kornwestheim wurde als eine von 13 Städten und Gemeinden unter mehr als 70 Bewerbern ausgewählt. 15 000 Euro gibt es als Förderung, noch einmal soviel schießt die Stadt selbst zu.

Bereits Anfang August waren Mitarbeiter der Stadtgärtnerei vor Ort. Sie entfernten die Erde um die Lederhülsenbäume am K und brachten dann ein sogenanntes Baumscheibensubstrat aus. Der eher nährstoffarme Boden bietet gute Bedingungen für die heimischen Pflanzen und Kräuter.

Ebenfalls mittlerweile eingehegt sind Findlinge und Baumstammstücke. Sie begrenzen die Fläche vor dem K zur Straße hin und grenzen außerdem den Fahrradstellplatz ab, wie Christine Hartkorn von der Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz der Stadt und Jörg Raff, der Leiter der Stadtgärtnerei, erklären.

Das sieht einerseits hübsch und natürlich aus – „es fügt sich optisch gut ein“, betont der Kornwestheimer Baubürgermeister Daniel Güthler. Das Auslegen von Holz und Stein hat andererseits aber auch einen handfesten Grund: „Manche Leute wissen vielleicht noch nicht, was wir hier anlegen“, sagt Hartkorn. Die Begrenzung solle verhindern, dass Radfahrer und Fußgänger die Fläche queren oder gar Autos darauf wenden oder parken – was in der Vergangenheit bereits vorkam. Eine weitere Maßnahme zur Aufklärung: Demnächst sollen Hinweisschilder aufgestellt werden, die das Projekt erläutern. „Und auch Insektenhotels können wir uns vorstellen“, sagt Hartkorn.

Übrigens: Neben dem Standort am K werden dank dieser Gelder vier weitere Flächen naturnah umgestaltet – am Eingang zum Gewerbegebiet Kreidler, im Bereich Eichenweg/Stuttgarter Straße, im Bereich Villeneuvestraße/Obstgärten und an der Aldinger Straße. „Auch hier wurde dieser Tage gepflanzt“, berichtet Stadtgärtner-Chef Jörg Raff hierzu.