Das hundertjährige Bestehen konnten die Sängerinnen und Sänger der Chorbühne 2019 Foto: /z

Wie halten sich die Kornwestheimer Vereine in der Pandemie? Heute: Die Chorbühne.

Kornwestheim - Die Chorbühne Kornwestheim hatte in den vergangenen zwei Jahren das perfekte Timing – nicht nur beim Singen, sondern auch mit dem Jubiläum: 2019 feierte der Chor, der als Eisenbahner-Gesangsverein „Flügelrad“ gegründet wurde, das hundertjährige Bestehen. Wenige Monate, bevor weltweit Läden schlossen und Kontakte beschränkt wurden, standen die rund 30 Sänger der Chorbühne noch auf der Bühne des K. „Wir sind sehr dankbar, dass wir noch ein grandioses Jubiläumsjahr feiern konnten,“ sagt die Vereinsvorsitzende Sylvia Rauscher. 2020 sollte nach den Feierlichkeiten zum Jubiläum ruhiger werden. „Aber nicht so ruhig“, betont Rauscher.

Wie viele andere Vereine hat die Coronakrise auch die Chorbühne eingeschränkt, alternative Probenkonzepte mussten her. „Wir sind sehr froh, so eine engagierte und technikoffene Chorleiterin zu haben“, sagt Sylvia Rauscher. Unter der Leitung von Timea Toth stieg der Chor im Frühjahr des vergangenen Jahres zunächst auf Online-Proben um, konnte im Sommer mit Abstand im Stadtgarten und schließlich auch im Foyer des Kornwestheimer Rathauses proben.

Seit Januar wird nun wieder online gesungen: In den einzelnen Stimmen treffen sich die Chormitglieder per Videochat und erarbeiten sich die Lieder: Sänger für Sänger. „Dabei kommt natürlich kein Raumklang, keine Stimmung zustande.“ Die Sänger könnten ihre Einzelstimme verbessern, fügt sie hinzu, und viel lernen. „Aber ich denke, wir sehnen alle wieder die realen Proben herbei.“

Die Mitglieder der Chorbühne halten sich wacker – und Sylvia Rauscher ist trotz allem dankbar, dass es im Chor bisher keine größeren Krankheitsfälle gab. Unter den Vereinsmitglieder herrsche eine große Treue und viel Zusammenhalt. „Angst ist kein guter Helfer“, sagt Sylvia Rauscher. Per Whatsapp tauschen sich die Frauen und Männer aus, und teilen in einer vereinseigenen Gruppe auch Fotos von Auftritten vor Coronazeiten.

Und auch in Sachen Finanzen sei alles noch handhabbar – trotz fehlender Einnahmen durch Konzerte und Kuchenverkäufe: Vom Chorverband habe es finanzielle Unterstützung gegeben, berichtet Sylvia Rauscher, und auch aus privaten Reihen habe es Spenden gegeben. Und nicht zuletzt die Beiträge der Mitglieder, die weiterhin gezahlt werden, halten den Chor über Wasser. „Emotional braucht es einen langen Atmen“, fügt Rauscher noch hinzu. „Besonders, weil es gerade wenig Perspektive gibt.“

Mit vorsichtigem Optimismus hat der Chor nun einige Termine für das kommende Jahr festgelegt. „Unter Vorbehalt“, sagt Rauscher. Im Juli plane man einen musikalischen Sommerabend und im November ein Adventskonzert. „Wir freuen uns einfach wieder auf Normalität“, sagt Sylvia Rauscher. „Und darauf, unsere Sängerinnen und Sänger und unsere Chorleiterin Timea Toth wieder live zu sehen und gemeinsam mehrstimmig zu proben.“