Im neuen Showroom: (von links) Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schneider, Bürgermeister Daniel Güthler, Kundenberater Harald Reichbauer, Vertriebsleiter Ulf Lauche und Cordula Wohnhas, im Rathaus für Umwelt- und Naturschutz zuständig. Foto: Dominik Florian

Die Stadtwerke haben ein Förderprogramm für Solarenergie aufgelegt und einen Showroom in ihrer Filiale eingerichtet.

Kornwestheim - Den eigenen Strom erzeugen, speichern und dann gleich verbrauchen: Wenn es nach den Stadtwerken Ludwigsburg/Kornwestheim (SWLB) geht, soll die Energiekreislauf in Kornwestheim in Zukunft genau so funktionieren. Für die Anschaffung eines passenden Fotovoltaik-Systems hat der Energieversorger nun ein Förderprogramm aufgelegt. „Wir möchten unsere Kunden vom Konsumenten zum Erzeuger machen“, sagte Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWLB, dieser Tage in der Kornwestheimer Filiale in der Johannesstraße. In dem neu gestalteten Showroom können Kunden und Interessierte sich auch ab sofort anschauen, wie die Idee des Energieversorgers funktionieren soll. Das Prinzip klingt simpel: Über eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach wird die Energie über Sonnenlicht gewonnen, in einem Speicher zwischengelagert und je nach Bedarf dann verbraucht. Und was übrig bleibt, das fließt ins Stromnetz und kann von anderen verwendet werden.

Fördersumme von 20 000 Euro kann noch steigen

„Zudem lernt der Speicher von selbst, wann, wo im Haus Energie gebraucht wird und entsprechend wird sie dann verwendet“, erklärte Schneider. Daran könne ebenfalls der Heizkessel sowie die Ladestation für das Elektro-Auto angeschlossen werden. „Damit können bis zu 80 Prozent des eigenen Energiebedarfs gedeckt werden“, rechnete Christian Schneider vor. Und wie viel Energie produziert und verbraucht wird, lässt sich in Echtzeit per App ablesen und steuern. In dem Showroom können die Bürger nun einen Blick auf die verschiedenen Elemente des Solarpakets werfen. „Im Kundencenter in der Johannesstraßen ist die neue Technik greifbar. Wir bieten zudem eine kostenlose Beratung von der Bewertung des Objekts vor Ort bis hin zur Umsetzung mit der passenden Technik“, sagte Ulf Lauche, Vertriebsleiter Privatkunden der SWLB.

Damit die Kosten, die bei einem Ein-Familien-Haus bei rund 15 000 Euro liegen, etwas abgefedert werden, greifen die Stadtwerke den Selbstversorgern finanziell unter die Arme. Für die neue Fotovoltaik-Anlage geben die Stadtwerke bis zu 1000 Euro dazu, für den Speicher liegt die Förderung bei maximal 500 Euro. Die Fördersumme sei vorerst auf 20 000 Euro festgelegt, sagte Christian Schneider. „Aber bei großer Nachfrage werden wir den Deckel weiter anheben“, ergänzte der Vorsitzende der Geschäftsführung.

„...keine Windräder aber viel Potenzial auf den Dächern“

Wie groß das Interesse an der selbstgewonnenen Energie ist, hat die Stadt Kornwestheim positiv in den vergangenen Wochen gespürt. Denn seit dem Start des Förderprogramms „Wir stärken Klima“ Anfang Juli, standen die Telefone im Rathaus nicht mehr still. „Es sind schon 16 Förderanträge da“, erzählte Baubürgermeister Daniel Güthler, „die sollen jetzt schnell umgesetzt werden.“ Dass weitere folgen werden, ist sich Güthler ziemlich sicher. „Wir haben in Kornwestheim keine Windräder aber viel Potenzial auf den Dächern“, sagte der Erste Bürgermeister.

Deshalb motiviert die Stadt nicht nur mit finanziellen Anreizen, die sich mit der Förderung der Stadtwerke kombinieren lassen, sie nutzt und vermietet auch die eigenen Dachflächen zur Energiegewinnung. „Auch unsere Neubauprojekte bieten da neue Möglichkeiten“, sagte Daniel Güthler, „damit wir weitere Energie gewinnen, die wir auch hier verbrauchen.“