Sich im Iran ohne Kopftuch zu zeigen, kostet Mut, dennoch wagen es erstaunlich viele Frauen. Foto: IMAG//Rouzbeh Fouladi

Im Iran hat die Auspeitschung einer 33-Jährigen einen Aufschrei ausgelöst. Die kurdische Aktivistin Roja Heshmati will kein Kopftuch tragen – trotz drakonischer Strafe.

Noch bevor Roja Heschmati in die Zelle geführt wurde, in der sie ausgepeitscht werden sollte, wurde sie von den Justizbeamten verwarnt: Sie solle ihr Kopftuch anlegen. Die 33-jährige Iranerin war zu 74 Peitschenhieben verurteilt worden, weil sie sich ohne Kopftuch auf einer Teheraner Straße gezeigt hatte. Nun erschien sie mit offenem Haar zur Vollstreckung der Strafe. In der Zelle in einem Teheraner Justizgebäude hingen Ketten an den Wänden, wie Heschmati später berichtete. „Es war wie eine mittelalterliche Folterkammer.“ Weil sie das Kopftuch weiter ablehnte, wurde sie mit Handschellen gefesselt; eine Justizbeamtin legte Heschmati ein Tuch über das Haar, während ein Beamter ihr mit der Peitsche auf Schultern, Rücken, Po und Beine schlug.