Pianist Michael Kuhn begleitet die vier Belcanto Harmonists beim Musikfrühling-Konzert in Böblingen. Foto: /Eibner/Drofitsch

Zweites Konzert im Rahmen des Böblinger Musikfrühlings: Die Belcanto Harmonists verzauberten mit vielen bekannten Evergreens der „goldenen Zwanziger“ ihr Publikum in der Aula am Murkenbach.

Beim zweiten Konzert im Rahmen der Böblinger Kammermusikreihe „Musikfrühling“ in der Aula am Murkenbach standen die Evergreens der Comedian Harmonists und andere beliebte Klassiker im Mittelpunkt. Während seines rund zweistündigen Auftritts verbreitete das Quintett, bestehend aus den Tenören Alexander Yudenkov und Hubert Mayer, dem Bariton Bernhard Hartmann, dem Bass Michael Shashkov und ihrem Pianisten Michael Kuhn, viel gute Laune. Die rund 100 Gäste in der gut besuchten Aula hatten sichtlich Freude bei diesem Konzert.

Charmant und geistreich führte Pianist Michael Kuhn durch das Programm. Ganz im Stil ihrer weltberühmten Vorbilder unterhielten die Belcanto Harmonists augenzwinkernd mit einer großen Portion Selbstironie ihr Publikum. Dabei gab es nicht nur gesangliche, sondern auch schauspielerische Leckerbissen. Stilecht mit Frack, Lackschuhen und Zylinder betraten die Musiker die Bühne und begeisterten im Laufe des Abends zudem auch unterhaltsam-gewitzt mit komödiantischer Choreografie, Gestik und Mimik.

Sänger überzeugen besonders bei langsamen Titeln

Aufgrund personeller Veränderungen treten die Belcanto Harmonists aktuell mit einem Tenor weniger auf. Dadurch ging hier und da das Volumen etwas verloren. Viele Originalsätze der Comedian Harmonists waren allerdings ebenfalls nur vierstimmig geschrieben. Die Sänger machten in jedem Fall das Beste daraus und überzeugten insbesondere in den stimmungsvollen, langsamen Titeln mit vielen „closed harmonies“ durch Können und stimmliche Perfektion.

Das Programm bei dem Konzert am Samstagabend in Böblingen umfasste neben bekannten Klassikern wie „Wochenend’ und Sonnenschein“, „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“, „Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen“ und „Ein Freund, ein guter Freund“ auch weniger bekannte Melodien wie „Jetzt oder nie“ und „Puppenhochzeit“.

Konzerthöhepunkt ist Cole Porters „Night and Day“

Höhepunkt des Konzertabends war dann der stimmungsvolle Titel „Night and Day“ von Cole Porter, gefolgt von der Ouvertüre zu Rossinis „Barbier von Sevilla“, bei der die Sänger gekonnt die unterschiedlichen Orchesterinstrumente imitierten.

Nach langem Beifall gab es für das Publikum zum Schluss endlich den längst erwarteten, wohl bekanntesten Klassiker des Ensembles, „Mein kleiner grüner Kaktus“ und mit der Zugabe „Auf Wiedersehn mein Fräulein“ entließen die Musiker ein begeistertes Publikum aus dem rundum gelungenen Konzertabend.