„Keine Gefahr für die Öffentlichkeit“: ­Farin Urlaub Foto: Olaf Heine

Der Ärzte-Sänger und -Gitarrist Farin Urlaub hat 6000 Zuschauer in der Schleyerhalle begeistert: Es gibt Dinge im Leben, die sind nicht schön. Etwa die Trennung von der Freundin. Oder ein Leben, das einen gänzlich nicht zufriedenstellt. Farin Urlaub singt darüber.

Stuttgart - Es gibt Dinge im Leben, die sind nicht schön. Etwa die Trennung von der Freundin. Oder ein Leben, das einen gänzlich nicht zufriedenstellt. Farin Urlaub singt darüber. Er nennt die Dinge beim Namen, schreit auch mal oder spielt mit der Ironie, die das Leben bringt.

„Du hast mich verlassen / das war ziemlich mies / ich werd’s nicht vergessen / und Rache ist süß“, flötet der 51-jährige Sänger und Gitarrist am Freitag bittersüß ins Mikrofon. Dazu tönt in der Schleyerhalle ein Bläsersatz im Off-Beat. Das Publikum wippt gemütlich im Takt, bis Gitarre und Schlagzeug einsetzen und Urlaub sowie 6000 Zuschauer wild zu hüpfen beginnen.

Stimmung und Texte erinnern an Farin Urlaubs Stammband die Ärzte, für die er mit Bela B. und Rod Gonzales die Stücke schreibt. Die letzte Ärzte-Platte liegt allerdings drei Jahre zurück, und der Alleingänger musiziert nun zwei Stunden lang mit den zwölf Musikern seines „Racing Teams“, das Urlaub 2002 als Nebenprojekt gründete.

Beim Stuttgarter Konzert fühlt es sich an wie ein Hauptprojekt: Im schwarzen Hemd statt wie bei den Ärzten im schwarzen T-Shirt geht Farin Urlaub gänzlich in seiner Musik auf. Er mischt Ska, Blues und Latin unter die Rock-Basis, ein A-cappella-Chor setzt bei „Leiche im Teich“ ein, und bei der neuen Nummer „iDisco“ wird die Rassel gezückt. Dazu noch ein Witz des wasserstoffblonden Sängers, und das Publikum ist begeistert. „Keine Gefahr für die Öffentlichkeit“ lautet das Motto der Tournee. Manche Dinge im Leben sind auch schön.