Archivbild Foto: Piechowski

Großkontrollen in Bahnen und Bussen in der Nacht zum Samstag – über 7000 Fahrgäste überprüft.

Stuttgart - Freitagnacht gegen 0.45 Uhr. Die Stadtbahnlinie U 5 Richtung Möhringen hält an der Haltestelle Charlottenplatz. Am Bahnsteig stehen zwischen 25 und 30 Menschen zusammen. Etliche tragen gelbe Westen, fünf oder sechs Polizisten sind ebenfalls dabei. Die Gruppe teilt sich, in jeden Wagen der Stadtbahn steigen einige von ihnen ein. Einige Jugendliche ohne Fahrkarte, berichtet Lukas (17) aus Möhringen, wollten schnell noch aussteigen, "doch sie hatten keine Chance, alle Türen wurden sofort mit Kontrolleuren zugestellt".

So wie Lukas ging es vielen: Kontrolleure der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) haben mit Unterstützung von Beamten der Polizeireviere Gutenbergstraße und Ostendstraße in der Nacht zum Samstag mehrere Tausend Fahrgäste von Stadtbahnen und Nachtbussen überprüft. 430 Passagiere waren ohne gültigen Fahrausweis unterwegs - von "etwa sechs Prozent" sprach der Kontrolleur, der Lukas' Fahrschein überprüfte.

Zunächst wurden zwischen 21 und 1.40 Uhr über 6200 Stadtbahn-Fahrgäste aller einfahrenden Linien an den Haltestellen Türlenstraße und Neckartor kontrolliert. Mehr als 350 von ihnen hatten kein gültiges Ticket dabei. Um keine größeren Verspätungen auszulösen, wurden die Betroffenen sofort aus den jeweiligen Zügen auf die Bahnsteige gebeten, um dort die Personalien aufzunehmen. Laut SSB kam es deshalb zu keinen nennenswerten Behinderungen im Stadtbahnverkehr.

Danach verlagerten sich die Kontrollen zur Nachtbushaltestelle am Charlottenplatz. In den Bussen in die Stadtteile und in die Region wurden im Laufe der Nacht etwa tausend weitere Passagiere überprüft. 80 von ihnen hatten keinen gültigen Fahrausweis bei sich.

Die SSB gehen mehrmals im Jahr mit den sogenannten Haltestellenvollkontrollen gegen Schwarzfahrer vor. Die Trefferquote ist dabei regelmäßig ziemlich hoch. Mit von der Partie ist jeweils auch die Polizei, weil es in den vergangenen Jahren verstärkt zu Auseinandersetzungen mit Schwarzfahrern gekommen ist. Auch am Freitagabend und frühen Samstagmorgen mussten die Beamten immer wieder einschreiten. Zu größeren Vorfällen kam es dabei aber nicht.