Einkaufen auf der Königstraße in Stuttgart in der Adventszeit. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Werden leere Schaufenster in den deutschen Innenstädten bald zur Regel? Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht angesichts des Booms im Online-Handel viele Läden in Gefahr und fordert weiter flexibilisierte Öffnungszeiten.

Dortmund/Berlin - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht angesichts des Booms des Online-Handels bis zu 50 000 Läden in Innenstädten in Gefahr. „Leere Schaufenster in unseren Innenstädten führen zu einer Abwärtsspirale, die Zentren verlieren an Attraktivität“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“.

Um gegenzusteuern, sollten die Länder den Kommunen bei den Ladenöffnungszeiten einen größeren Entscheidungsspielraum einräumen, forderte Landsberg. Der Einkauf in der Innenstadt müsse zum „Erlebniseinkauf“ werden.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, warnte vor einer weiter zurückgehenden Nachfrage in den Innenstädten: „Vor allem kleine und mittelständische Händler geraten immer mehr unter Druck. Bis 2020 könnten in der Folge des Strukturwandels bis zu 50 000 Standorte vom Markt verschwinden“, sagte Genth der Zeitung.

Er forderte ebenfalls flexiblere Ladenöffnungszeiten. Der Online-Handel sei schließlich 24 Stunden sieben Tage die Woche geöffnet.