Das Wollmatinger Ried ist beliebt bei einer Vielzahl von Tieren. Foto: dpa/Felix Kästle

Die Felchenfänge im Bodensee brechen immer weiter ein. Umso wichtiger wird für die wenigen verbliebenen Berufsfischer die Reußenfischerei in den Flachwasserzonen. Doch dort geraten sie zunehmend in Konflikt mit dem Umweltschutz.

Biberach - Die Nacht hat Lydia Lehmann auf der sanft schaukelnden Netta verbracht. Jetzt ist die 19-Jährige aus Biberach im Kinzigtal, die beim Nabu-Naturschutzzentrum im Wollmatinger Ried ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert, bei der morgendlichen Vogelzählung. Die muss sie jetzt unterbrechen. Vier Kajakfahrer nähern sich vom Seerhein kommend dem Schilfbereich. Lydia Lehmann steht auf und winkt, bis die Wassersportler reagieren und zu ihr heranpaddeln. „Was haben wir denn falsch gemacht?“, fragen sie. „Ihr seid in die Schutzzone hineingefahren“, klärt sie auf und deutet auf mehrere Bojen, die den Flachwasserbereich abgrenzen. Doch immerhin musste Lydia Lehmann nicht ins elektrische Beiboot steigen und sie wieder herausziehen. „Das kommt schon ab und zu vor.“