Mehrere Stadträte wünschen sich einen Bewerber mit Verwaltungserfahrung. Foto: Archiv (dpa)

Der Aufruf der elf Beilsteiner Stadträte, jemand mit Erfahrung in der Kommunalverwaltung soll sich für die Bürgermeisterwahl bewerben, birgt Risiken.

Beilstein - Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist versucht eine Mehrheit der Beilsteiner Stadträte, mit einem öffentlichkeitswirksamen Aufruf eine gestandene Führungskraft aus der Riege der Rathaus-Mannschaften für eine Kandidatur zu bewegen. Es hat schon was von Torschlusspanik – und wie in der Liebe kann eine allzu eifrige Jagd nach dem Wunschkandidaten auch das Gegenteil bewirken.

Ein durchaus wahrscheinlicher Misserfolg bei der späten Suche ist aber nicht das einzige Risiko, das bei dem Unterfangen mitspielt, den Bürgern ein – wie man auszudrücken bemüht ist – kompletteres Bewerberfeld zu ermöglichen. Die Gefahr, dass viele Beilsteiner den Aufruf so verstehen, dass die bisherigen Bewerber das Anforderungsprofil nicht erfüllen, ist groß. Allerdings muss der Ruf nach einem Kandidaten mit Verwaltungshintergrund nicht zwangsläufig so verstanden werden. Es kommt nämlich auf die Persönlichkeit an – egal ob ein Bewerber oder eine Bewerberin aus einem Rathaus oder zum Beispiel aus der freien Wirtschaft oder der Schulverwaltung kommt. Sprich: Auch die bisherigen Kandidaten haben durchaus eine Chance zu überzeugen.

Die Stadträte haben ihrerseits ein Recht, darauf aufmerksam zu machen, dass die Chancen auf ein funktionierendes Miteinander steigen, wenn eine überzeugende Persönlichkeit ein großes Verwaltungswissen mitbringt. Die heiße Phase des Wahlkampfs hat begonnen.

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