Das Smartphone ist überall dabei. Um Bilder zu machen – oder auch um Videos zu sehen, wie es beim Videostreaming der Fall ist. Foto: EPA POOL

Online-Videotheken prägen das Fernsehen der Zukunft. Dazu wird auch der Deutschland-Start von Netflix beitragen, kommentiert StN-Wirtschaftsredakteur Daniel Gräfe.

Stuttgart - Online-Videotheken wie Maxdome oder Netflix gelten als Fernsehen der Zukunft, denn die Zuschauer bestimmen selbst, wann und wie viel sie aus dem Angebot sehen wollen. Das Modell zieht insbesondere Serienfans an, die nicht auf die wöchentliche Ausstrahlung der Episoden warten wollen.

Schließlich bieten die besten Serien immer komplexere Charaktere und Handlungen, die der Qualität von Kinoproduktionen nicht nachstehen. Am besten lassen sich die Folgen am Stück verstehen. Dieses sogenannte Binge-Viewing verändert vor allem bei den Jüngeren die Fernsehgewohnheiten. Im vom Bezahlfernsehen geprägten amerikanischen Fernsehmarkt ist dafür die Gebefreudigkeit hoch.

In Deutschland sind die Verbraucher von hochwertigen Angeboten der Mediatheken und werbefinanzierten Videoplattformen verwöhnt. Sie zum Bezahlen zu verführen ist eine harte Aufgabe. Das wird auch Netflix zum Start im September erfahren. Da muss es schon hochkarätige Serien und ein herausragendes Komplettangebot geben, dass die Kunden monatlich etliche Euro investieren.

Netflix und seine Konkurrenten werden das Angebot auch mit Eigenproduktionen weiter verbessern. Um das Angebot zu erweitern, wird es wohl Kooperationen geben, die Abopreise könnten kurzfristig sinken. Die Verbraucher dürfen sich freuen.

d.graefe@stn.zgs.de