Ursprünglich wollte die Mehrheit der Bezirksbeiräte der Verwaltung empfehlen, die Heusteigschule zur Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln. Dass die Bezirksbeiräte diese Empfehlung nicht getroffen haben, ist gut, findet Heike Armbruster.
Im Umbruch der Schullandschaft gilt es auch, über das Weiterbestehen von Standorten zu entscheiden. Kein leichtes Unterfangen. Dass der Bezirksbeirat sich nicht zu einer konkreten Empfehlung für eine mögliche Gemeinschaftsschule an der Heusteig- oder der Lerchenrainschule verleiten lassen hat, ist gut. Das hat das Gremium den Stimmen von CDU und SPD zu verdanken. Die Grünen hatten zunächst dafür plädiert, die Heusteigschule zur Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln. Das würde die Schließung des Werkrealschulzugs an der Lerchenrainschule bedeuten – das Gegenteil von dem, was die Verwaltung will.
Doch eine Festlegung auf den Standort Heusteigschule für eine Gemeinschaftsschule wäre nicht richtig gewesen. Verwaltung und Gemeinderat haben deutlich gemacht, dass sie auf der Schließung von 18 Werkrealschulen in Stuttgart bestehen. Wer unter dieser Voraussetzung entscheidet, muss auch über ernsthafte Lösungen für die künftige Nutzung der Schulgebäude im Süden nachdenken. Schon deshalb, weil die Grundschule an der Lerchenrainschule ebenso weiter gebraucht wird wie die an der Heusteigschule.
Das Gebäude der Heusteigschule könnte laut städtischem Schulamt für Kooperationen mit einer der umliegenden Schulen genutzt werden. Für die Lerchenrainschule zeichnet sich eine solche Möglichkeit nicht ab. Nur weil die Stadtverwaltung bei der Schulentwicklungsplanung Prüfaufträge des Bezirksbeirats ignoriert und das Gremium nicht einbezogen hat, muss die Empfehlung, die Werkrealschule der Heusteigschule zu schließen, nicht falsch sein. So schmerzhaft das sein mag. Dabei ist eines unbestritten: Sowohl Heusteig- als auch Lerchenrainschule haben ein engagiertes Kollegium und arbeiten innovativ. Egal, welcher Standort geschlossen wird: Es wird ein Verlust sein.