Auf Augenhöhe mit einer Kuh Foto: dpa

Die Tierrechtsorganisation Peta möchte, dass der Mensch dem Tier auf Augenhöhe begegnet. Bei StN-Tierfreund Tom Hörner wirft das Fragen auf – vielleicht auch, weil er durch seinen Nachnamen ein Herz für Rinder hat.

Stuttgart - Vergangene Woche habe ich einigermaßen amüsiert über einen von der Tierrechtsorganisation Peta angestrebten Gerichtsprozess berichtet: Sie möchte vor einem US-Gericht das Recht eines Makaken an einem Bild erstreiten, das dieser zufällig von sich selbst gemacht hat.

Nun hat sich der Syndikusanwalt der Organisation, Herr Krishna Singh, zu Wort gemeldet und mir erklärt, dass es in dem Fall „um mehr als um die Urheberrechte des Makaken“ an dem Bild geht. Herr Singh schreibt: „Weltweit gelten Tiere als bloße Rechtsobjekte, d. h. der Mensch kann Rechte an Tieren haben, Tiere selbst aber können nicht Träger von Rechten sein.“ Dies sei die juristische Grundlage, „auf der Menschen täglich Tiere in Versuchslaboren foltern, in Zoos und Zirkussen einsperren, in Schlachthäusern töten“.

Das Schreiben von Herrn Singh ist sehr umfangreich. Es würde den Platz dieser Kolumne sprengen. Deshalb möchte ich versuchen, die Strategie von Peta in meinen Worten wiederzugeben. Peta will offenbar per Gericht bewirken, dass wir Affen künftig auf Augenhöhe begegnen. Hätte Peta Erfolg, würde dies bedeuten, dass Affen nicht mehr zu Tierversuchen herangezogen werden oder in Zoos eingesperrt werden dürften (außer, es liegt eine schriftliche Einwilligung eines Affen vor). Nach den Affen würde sich Peta vermutlich um Kühe kümmern, dann um Hühner. Am Ende der gigantischen Prozessreihe stünde wohl der Nacktmull.

Wenn ich die Strategie richtig verstehe, ist es das Ziel der Tierrechtler, die Menschheit per Gerichtsbeschlüssen zu Veganern zu machen. Ich fürchte, das wird nicht ganz einfach, wenn man bedenkt, welchen Aufruhr es hierzulande gab, als die Grünen einen Veggie-Day pro Woche einführen wollten.

Mich persönlich beschäftigt eine ganz andere Sache: Wenn dem Mensch die Nutztierhaltung verboten wird, hätte das nicht das Aussterben von ganzen Tierrassen zur Folge? Kühe und Hühner gäbe es dann nur noch im Streichelzoo. Aber halt, Zoos gibt es ja dann auch keine mehr.