Omas Hackbällchen schmecken wirklich fantastisch. Und es geht auch noch recht einfach. Foto: Lukas Grossmann/ Masel Tov/ Christian Verlag

Obwohl es im Internet massig Rezepte für umsonst gibt, sind Kochbücher nach wie vor beliebte Objekte. Ob sie wirklich etwas taugen, merkt man jedoch erst, wenn man daraus kocht. Sind die Zutaten einfach zu bekommen? Sind die Anleitungen nachvollziehbar? Und: Schmeckt das Ergebnis denn?

Wer ist das?

Hinter „Masel Tov!“ steckt zwar die Autorin Liv Fleischhacker, aber darin sind noch viel mehr Menschen. Es geht um jüdische Rezepte, die von überall her aus der Welt kommen. Köche aus Tel Aviv, Berlin, Hamburg, Wien, New York oder auch San Francisco erzählen ihre Geschichten – und teilen ihre Familienrezepte.

Was ist das für ein Buch?

Es ist ein sehr schönes, eines, in dem man abends lesen kann, aber auch eines, das in der Küche zum Einsatz kommt. Klar, dass Bagels, eingelegte Gurken sowie Baba Ganoush nicht fehlen. Es gibt aber ganz viel Überraschendes, das die ganze Bandbreite jüdischer Küche darstellt. Es sind jedoch keine koscheren Gerichte dabei. Da Hackbällchen ja in jeder Kultur vorkommen, im Schwäbischen als Fleischküchle, andernorts als Frikadelle, Bulette & Co, in Schweden als Köttbullar und so weiter, fanden wir es spannend, wie „Omas Hackbällchen“ nach einem Rezept des Mandolisten und Komponisten Avi Avital, das ohne altbackene Brötchen auskommt.

Das Test-Rezept: Omas Hackbällchen

Die Zutaten:

Für sechs Personen

1 kg Rinderhackfleisch

3 Zwiebeln (120 g)

1 große Kartoffel (120 g)

1 kleiner Bund Koriander

1 Ei

2 EL Pflanzenöl zum Braten

240 ml Wasser

1 EL edelsüßes Paprikapulver

½ TL gemahlener Kreuzkümmel

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Salz

etwas Pflanzenöl zum Formen der Bällchen

Zum Servieren frisches Brot oder gegarter Reis, nach Belieben

Die Zubereitung:

1. Das Rinderhackfleisch in eine große Schüssel geben.

2. Die Zwiebeln schälen. 2 Zwiebeln fein würfeln und für die Sauce beiseitestellen. Die restliche Zwiebel mit der Küchenreibe grob reiben. Die Kartoffel schälen und ebenfalls grob reiben. Die geriebene Zwiebel mit den geriebenen Kartoffeln vermischen, mit den Händen kräftig ausdrücken und zum Hackfleisch geben. Den Koriander waschen und samt den Stielen hacken. Die Hälfte davon zum Hackfleisch geben und den restlichen Koriander bis zum Anrichten beiseitestellen.

3. Das Ei zum Hackfleisch geben. Alles kräftig mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen und gut vermengen.

4. Das Pflanzenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig schwitzen. Das Paprikapulver, den Kreuzkümmel, sowie Salz und frisch gemahlenen Pfeffer zufügen und 1 Minute mitbraten. Den Saucenansatz mit dem Wasser ablöschen und zum Kochen bringen.

5. Mit leicht geölten Händen aus der Hackfleischmasse 18 gleichgroße Bällchen formen. Die Hackbällchen in die Sauce geben, die Pfanne mit einem Deckel verschließen und die Hackbällchen etwa 20 Minuten auf niedriger Stufe garen. Schließlich den Deckel abnehmen und falls nötig, die Sauce solange einkochen lassen, bis sie eine dickflüssige, sämige Konsistenz hat. Zum Schluss den restlichen Koriander unter die Sauce rühren und je nach Geschmack nochmals abschmecken.

Die Hackbällchen auf Teller verteilen und nach Belieben mit frischem Brot oder gegartem Reis servieren.

So lange dauert‘s: Es ist ein schnelles Rezept und dauert gerade mal 45 Minuten. Und wer so viel zubereitet, wie im Rezept angegeben, hat auch locker für den kommenden Tag noch was.

Das sagen die Mitesser: Der Mann ist begeistert. Das Kind probiert war, aber Koriander ist natürlich nicht jedermanns Sache.

Für Fans von: den Neni Restaurants und Tel Aviv.

Weitere Tipps: In dem Buch gibt es wirklich viele tolle Rezepte, wie etwa jenes für scharfen israelischen Karottensalat, der gut zu den Hackbällchen passt. Das ist aber auch nur was für Menschen, die Koriander mögen.

Liv Fleischhacker und Lukas Grossmann: Masel Tov! Die moderne jüdische Küche in aller Welt. Christian Verlag, 29,99 Euro