Unsere königlichen Leserbeiträge werden sogar jenseits des Atlantiks wahrgenommen.
Unsere königlichen Leserbeiträge werden sogar jenseits des Atlantiks wahrgenommen. Aus New York schrieb uns gestern Thomas Huber: "Nach einer mündlichen Familientradition lieferte mein Urgroßvater (aus Ludwigsburg) Spitzer an König Wilhelm II. Einmal nahm er meinen Großvater nach Stuttgart mit, um ,Nachschub' abzuliefern. Vater und Sohn wurden samt dem Hondle eingelassen und mussten eine Weile warten, bis der neue Besitzer hereinkam. Dieser erkundigte sich rasch: ,Herr Kurz, ist Ihr Hund auch stubenrein?' Der 1870er-Veteran stand stramm und meldete: ,Jawoll, Majestät, stubenrein!' Worauf Wilhelm II. auf die Lache bei einem Tischbein zeigte und meinte: ,Ja, ja, mr sieht's."'
Leser Wolfgang Bihrer aus Diefenbach freut sich über das tägliche Schwäbisch an dieser Stelle - "sind diese Zeilen doch häufig die einzigen, die beim Zeitungslesen ein Schmunzeln erzeugen". Die "wahre Geschichte", die er uns geschickt hat, handelt von einem sonntäglichen Besuch in einer schwäbischen Wirtschaft in Stuttgart-Heslach. "Die Kneipe war sehr gut besetzt, und die Wirtin bot mir im Nebenzimmer bei zwei Viertelestrinkern einen Essplatz an. Ich setzte mich dazu. Nach einer Weile des gegenseitigen Beäugens fragte mich einer der beiden:
,Sia send net von hia?'
Ich: ,Noi, i be von Esslenga gebirtig.'
Pause
Er: ,Jo, do ischs au schee.'
Längere Pause
Er: ,Schätzed Se a mol, wia alt i be.'
Nach eingehender Musterung entschied ich mich für 75.
Er (kräftig lachend): ,Weit gfählt. I be 85!'
Ich: ,Wia alt schätzed Se denn mi?'
Er (relativ schnell und bestimmt): ,65!'
Ich: ,Weit gfählt."
Er: ,Ond?'
Ich: ,66!'
Er (laut lachend): ,Hann es doch gwisst.
Wisset Se, i be Metzger gwä ond woiß, wia alt 's Floisch isch."'
Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Heinz Weber aus Stuttgart, den er während eines Krankenhausaufenthalts vernommen hat: "A Frau drecht em Schurz meh aus em Haus naus, als d'r Mo em Karra hoimbrengt."