Drei Wochen vor Beginn der Pariser Klimakonferenz treffen am Sonntag Vertreter von 68 Ländern zu dreitägigen Vorgesprächen zusammen. Foto: dpa

Endspurt vor dem Klimagipfel: Wenige Wochen vor dem Start der Pariser UN-Konferenz sind zentrale Fragen noch heftig umstritten. Die französische Präsidentschaft versucht, mit informellen Gesprächen den Knoten zu lösen.

Paris - Ein Ministertreffen hinter verschlossenen Türen soll die umstrittensten Punkte der Klimaverhandlungen voranbringen. Ziel sei ein „ehrgeiziger Kompromiss“, sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius am Freitag. Drei Wochen vor Beginn der Pariser Klimakonferenz treffen am Sonntag Vertreter von 68 Ländern zu dreitägigen Vorgesprächen zusammen. Alle wichtigen Staatengruppen säßen mit am Tisch, betonte Fabius.

Die UN-Konferenz soll die Welt auf Kurs bringen, den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich zu reduzieren und so den Klimawandel einzudämmen. Die letzten offiziellen Vorverhandlungen mit Vertretern aller 195 Länder in Bonn hatten kaum Fortschritte gebracht.

Beobachter gehen davon aus, dass ein Durchbruch nur auf politischer Ebene möglich ist: „Die Minister müssen den Verhandlern am Ende dieses Treffens klare Signale für mögliche Kompromisse bei den bisherigen Knackpunkten des Klimaabkommens geben“, sagte Christoph Bals von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Forderung nach komplettem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Das Pariser Treffen beschäftigt sich unter anderem mit der zentralen Frage nach dem langfristigen Ziel. Umweltorganisationen fordern, den kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas als Ziel festzuschreiben, andere bremsen.

Da die bisherigen nationalen Klimaziele nicht ausreichen, um den weltweiten Temperaturanstieg wie geplant auf unter zwei Grad zu beschränken, soll auch ein Nachbesserungsmechanismus ins Abkommen, mit dem die Staaten alle paar Jahre ihre Ziele anpassen. Ein weiterer Knackpunkt ist die finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer zum Beispiel beim Bau von Deichen oder dem Umbau der Wirtschaft auf klimafreundlichere Technik.

„Wenn wir ab sofort an diesen Querschnittsthemen arbeiten, werden wir von Beginn der Klimakonferenz an Fortschritte im gesamten Abkommen machen“, betonte Fabius. Deutschland wird bei dem Treffen von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth vertreten.