Knapp 1700 Betten fehlen noch für die Besucher des Evangelischen Kirchentags Anfang Juni. Foto: imago stock&people

Die Veranstalter des Kirchentags rühren noch mal die Werbetrommel für die Aktion „Gräble“. Exakt werden jetzt noch 1690 Betten in Privathaushalten für Kirchentagsbesucher benötigt.

Stuttgart - Schlussspurt in der Aktion „Gräbele g’sucht!“. 10 000 Privatunterkünften werden für auswärtige Besucher des Kirchentags (3. bis 7. Juni) gesucht. Bis zum vergangenen Dienstag sind 8310 Betten gemeldet worden. Noch bleiben zehn Tage Zeit, um die fehlenden 1690 Betten aufzutreiben. „Wir sind optimistisch, dass wir bis zum 30. April unser Ziel erreichen und alle Menschen unterbringen können, die privat übernachten wollen“, sagt Constantin Knall.

Öffentlichkeitswirksam kroch der Kirchentagsgeschäftsführer nach seinem Statement in ein Ein-Mann-Zelt auf dem Vorplatz der Stiftskirche. Damit wollte er symbolisch zeigen, dass dies die letzte Möglichkeit für die nächtliche Unterkunft während des Kirchentags wäre. „Aber das werden wir keinem Gast zumuten“, so Knall.

Mitte Januar wurde die Aktion mit prominenten Paten wie Stuttgarts OB Fritz Kuhn gestartet. Nach einem etwas schleppendem Start hat die Initiative zuletzt mächtig Fahrt aufgenommen. „Die Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden im Großraum Stuttgart haben sich in den letzten Wochen extrem reingehängt, auch Bürgermeister und Dekane haben die Werbetrommel gerührt“, freut sich Ralf Zschorn über alle Bemühungen.

Wichtig: die Meldefrist nicht zu versäumen

Beim Teamleiter „Unterkunft“ laufen die Fäden zusammen. „Für uns gilt die Faustformel, dass geografisch alles, was vom Kirchentag aus in 60 Minuten inklusive Fußweg und Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs erreichbar ist, für eine Privatunterkunft in Frage kommt“, sagt Zschorn.

Wichtig ist ihm, dass Interessierte, die bisher gezögert haben, ein Privatquartier anzumelden, die Meldefrist nicht versäumen. „Wir können nur mit Meldungen arbeiten, die bis zum 30. April bei uns eingehen. Danach sind uns die Hände gebunden“, begründet Zschorn dies mit dem „enormen logistischen Aufwand“, der ihm und seinem Team bevorsteht.

In einer riesigen Datenbank müssen die Voraussetzungen der Anbieter mit denen speziellen Bedürfnissen der Suchenden in Einklang gebracht werden, wobei auf viele Aspekte wie zum Beispiel Behinderungen oder Allergien Rücksicht genommen wird. „Das ist ein gewaltiges Puzzle, für das es kein passendes PC-Programm gibt“, so Zschorn.

„Gastgeber und Gast sollen sich vorab kennenlernen“

Ziel der Organisatoren ist es, dass sowohl Quartieranbieter als auch Besucher bis Anfang Mai eine detaillierte Information erhalten. „Gastgeber und Gast sollen sich vor Beginn des Kirchentags telefonisch kennenlernen“, sagt Constantin Knall.

100 000 Besucher werden auf dem Kirchentag in Stuttgart erwartet. Bis zu 50 000 Menschen werden in Gemeinschaftsquartieren wie Schulen oder Turnhallen untergebracht. Die Hotels sind ausgebucht, auch Campingplätze.

Knall: „Wir unterhalten während der Zeit sogar einen eigenen Campingplatz in Fellbach.“ Die Bereitstellung von Privatunterkünften sei, so der Geschäftsführer, neben der „organisatorischen Notwendigkeit“ auch ein „Ausdruck von Gastfreundlichkeit einer Stadt“.

Info: Gräbele - bitte melden!

Info: Gräbele - bitte melden!

Wer für Besucher des Kirchentags ein Quartier zur Verfügung stellen will, muss sich bis 30. April bei den Organisatoren melden.

  • Online unter www.kirchentag.de
  • telefonisch unter 07 11 / 6 99 49 - 200
  • per Brief oder Postkarte an 35. Evangelischer Kirchentag Stuttgart e.V., Privatquartiere, Postfach 150161 in 70075 Stuttgart
  • Alle Infos zur Vermittlung der Privatquartiere gibt es auf der Internetseite oder können telefonisch erfragt werden.