Jochen Laube hat unter anderem die Netflix-Serie „Die Kaiserin“ produziert. Foto: dpa/Tobias Hase

Der Filmproduzent Jochen Laube („Berlin Alexanderplatz“) lockt viele Stars nach Ludwigsburg ins Scala zu seinem Kinofestival „Lichtspielliebe“.

Herr Laube, zur Eröffnung kommt Hannah Herzsprung, am Samstag Margarethe von Trotta – wie schaffen Sie das?

Alle denken, in der Filmbranche kennen sich alle – das stimmt aber nicht. Das sind Leute, die das Kino unterstützen wollen und denen die Festivalidee gefällt. Wir zeigen Margarethes aktuellen Ingeborg-Bachmann-Film und dazu „Die Bleierne Zeit“ von 1981 über die Ensslin-Schwestern, der ja in die Region passt so unweit von Stammheim. Und ich bin natürlich sehr froh, dass Hannah den weiten Weg nach Ludwigsburg findet. „15 Jahre“ ist die Fortsetzung des Dramas „Vier Minuten“ von 2006, wir zeigen beide Filme und dazwischen ein Klavierstück, das sie verbindet.

Checker Tobi kommt auch – setzen Sie auf maximale Bandbreite?

Wir wollen möglichst breit fürs Kino begeistern. Checker Tobi kannte ich nicht persönlich, es ist schön, dass er ein Programm für Kinder und Eltern macht. Markus Goller und Oliver Ziegenbalg, die mit „25 km/h“ einen tollen Erfolg hatten, zeigen „One for the Road“, ein Drama über Alkoholsucht. Davor gibt es die Doku „Gemeinsam nüchtern“, dazu habe ich Verbände wie die Caritas eingeladen, die Prävention betreiben.

Am Sonntag wird groß gespeist . . .

Ja, nach der Matinee mit der Doku „She Chef“ über eine junge Frau, die Sterneköchin werden möchte, servieren wir Mittagessen. Dann folgt der Dokfilm „La Singla“ über eine große spanische Flamenco-Tänzerin, die taub war und nur durch die Vibration des Bodens den Takt gespürt hat. Dazu gibt es eine professionelle Flamenco-Vorführung live auf der Bühne. Hier darf sich das Scala als Kino UND Konzertbühne in seiner ganzen Pracht zeigen. Und abends dann den „Movie-Slam“. Die Poeten bekommen von uns vorab einen Kurzfilm, über den sie sich vor der Leinwand auslassen.

Wie finanzieren Sie das alles?

Vor allem dank regionaler Sponsoren. Das ist nicht einfach und funktioniert auch deshalb, weil das Scala so einen guten Ruf hat – ich kann ein positives Gesamtpaket anbieten.

Lichtspielliebe: 8.–12. 11., Scala Ludwigsburg, www.kinokult.de/lichtspielliebe.html