Laikas Flug ins All war 1957 eine Sensation. Doch sie überlebte die Mission nicht. Foto: dpa

Bevor Menschen sich selbst ins All wagten, schickten sie Tiere voraus. Zu den Versuchskandidaten gehörte vor 60 Jahren auch die Hündin Laika.

Stuttgart - Die ersten russischen Raumfahrer wurden nicht gefragt, ob sie ins All reisen wollten. Sie wurden auf den Straßen der Hauptstadt Moskau mit Würstchen angelockt und schlicht und einfach eingefangen. Du kannst Dir jetzt schon denken, dass es keine Menschen waren. Und das stimmt – es waren Straßenhunde, die keinem gehörten.

Im Oktober vor 60 Jahren war es russischen Ingenieuren gelungen, den ersten unbemannten Satelliten namens Sputnik in die Erdumlaufbahn zu bringen. Das versetzte damals die ganze Welt in Aufregung. Deshalb drängten russische Politiker auf einen weiteren spektakulären Erfolg in der Raumfahrt – rechtzeitig zum Jahrestag der Russischen Revolution am 7. November.

Weil man das Risiko eines Raumfluges noch nicht richtig abschätzen konnte, schickte man aber nicht gleich Menschen ins All. Die Amerikaner setzten Affen zu Testflügen in ihre Raumkapseln – und die Russen ihre Straßenhunde. Ein Trainer gewöhnte die Tiere an Druckanzüge, enge Kapseln, laute Geräusche und heftiges Rütteln. Es war nicht das erste Mal, dass Hunde als Versuchskaninchen in der Raumfahrt herhalten mussten. Im Juli 1951 hatten die russischen Raumfahrtingenieure schon einmal zwei Hunde in eine Rakete gesteckt und 110 Kilometer in die Höhe geschickt. Die beiden kehrten lebend wieder zurück.

Dieses Glück hatte die Mischlingshündin Laika, die für den ersten Flug um die Erde ausgewählt worden war, jedoch nicht. Ihr Trainer Oleg Gasenko entschied sich für sie, weil sie immer besonders ruhig und gelassen war. Aber als Laika am 3. November 1957 ins All startete, bekam sie schon beim Start heftiges Herzklopfen. Wenig später ist das Tier dann offenbar an Hitze und Stress gestorben. Das blieb jedoch geheim bis zum Jahr 2002.

Direkt nach dem Flug wurde Laika als Heldin gefeiert. Es gab sogar Briefmarken mit ihrem Bild. Erst viel später hat sich ein Wissenschaftler verplappert. Ihr Trainer hat einmal gesagt, man habe nicht genug aus dem Flug gelernt, um den Tod des Tieres zu rechtfertigen. „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr tut es mir leid.“