Foto: dpa

An der Grünen-Spitze entsteht möglicherweise erneut eine Personal-Lücke wegen Kinderbetreuung: Parteichef Cem Özdemir (43) erwägt, für sein im November erwartetes zweites Kind in Elternzeit zu gehen.

Berlin - An der Grünen-Spitze entsteht möglicherweise erneut eine Personal-Lücke wegen Kinderbetreuung: Parteichef Cem Özdemir (43) erwägt, für sein im November erwartetes zweites Kind in Elternzeit zu gehen. "Das Kind soll nicht ohne Vater aufwachsen", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". Elternzeit sei allerdings nicht einfach als Parteivorsitzender.

Was halten Sie davon?

Bereits im vergangenen Jahr hatten einige Grüne Elternpflichten als Begründung dafür angeführt, dass sie nicht Nachfolger des vorherigen Vorsitzenden Reinhard Bütikofer werden wollten. So gab damals der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende und vierfache Vater Robert Habeck zu Protokoll: "Man kann nicht vier Kinder zeugen und sich danach aus dem Staub machen, um Bundesvorsitzender zu werden." Später zog der Berliner Fraktionschef Volker Ratzmann seine Bewerbung für das Chef-Amt zurück, weil er sein erstes Baby erwartete, das er heute auch manchmal zu Parteiveranstaltungen mitbringt.

Bislang verbindet Özdemir Amt und Familie mit Disziplin: "Außerhalb des Wahlkampfs ist mein Anspruch, meine Tochter jeden Abend ins Bett zu bringen und ihr noch etwas vorzulesen. Meistens schaffe ich das auch."