Stromverteilung ist durch das Remstalwerk künftig in kommunaler Hand. Foto: Patricia Sigerist

Der Gemeinderat Kernen stimmt der Vereinbarung über Kauf des Stromnetzes durch das kommunale Remstalwerk zu und beteiligt sich an einer Kapitalerhöhung.

Kernen - Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Kauf des Stromnetzes in den Gemeinden Kernen, Remshalden, Winterbach und Urbach durch das in kommunaler Hand gehaltenen Remstalwerks mehrheitlich zugestimmt und die ausgehandelte Vereinbarung akzeptiert. Den vom Verkäufer, dem früheren Monopolisten EnBW, genauer dessen Tochter Netze BW GmbH, verlangten Preis hat die Öffentlichkeit in der Sitzung allerdings nicht erfahren. Bekannt ist aber der Beitrag der Gemeinde Kernen zur nötigen Kapitalerhöhung beim Remstalwerk. Die Einlage wird nach einem Beschluss des Gemeinderats um 1,16 Millionen Euro erhöht. Das höchste Gremium in Kernen hat seine Vertreter in der Gesellschafterversammlung beauftragt, die nötigen Verträge abzuschließen und das Kapital des Remstalwerks um 7,5 Millionen Euro zu erhöhen. Der Rest des Kaufpreises soll über Kredite finanziert werden.

Preis offenbar im Rahmen der Erwartungen

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Remstalwerks, Bürgermeister Stefan Altenberger, deutete an, dass der ausgehandelte Preis im Rahmen der Erwartungen liegt. Es wird sich wohl um eine niedrige zweistellige Millionensumme handeln. Je zur Hälfte gehört das Remstalwerk den Gemeinden Kernen, Remshalden, Winterbach und Urbach auf der einen, sowie den Partnern Stadtwerke Fellbach, Stadtwerke Schorndorf und Alb-Elektrizitätswerk Geislingen, die wiederum von den Städten abhängig sind, auf der anderen Seite. Die Kosten verteilen sich also auf viele Schultern.

Eine Zustimmung aller Gemeinderäte vorausgesetzt kommt dennoch auf alle wohl noch in diesem Jahr ein dicker Brocken für den Netzkauf zu. Das sieht der Aufsichtsratsvorsitzende entspannt. „Das Geld steht im Haushalt bereit“, sagt der Kernener Schultes über die eigene Gemeinde. Im Wirtschaftsplan der Gemeindewerke Kernen, die die Anteile am Remstalwerk halten, ist eine Beteiligungseinlage von 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Dieser Betrag reicht aus.