Den Alltag von Familien organisieren in Deutschland weiterhin meistens Frauen – unabhängig davon, wie viel sie im Job arbeiten. Foto: /Ingimag

In der Alltagsorganisation herrscht laut einer Studie weiterhin keine Gleichberechtigung: So übernehmen Frauen den Großteil der Planungsarbeit in den Familien – selbst wenn sie Vollzeit arbeiten. Männer überschätzten ihren Anteil dagegen oft.

In den Familien herrscht laut einer Studie weiterhin keine Gleichberechtigung. So übernehmen Frauen überwiegend die Alltagsorganisation bei Paaren und Familien, auch wenn sie Vollzeit arbeiten. Wie der „Spiegel“ am Dienstag unter Verweis auf die Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung berichtete, tragen vor allem Frauen den „Mental Load“, und zwar unabhängig davon, ob sie Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. Gemeint sind damit Organisationsaufgaben für die Familie wie Elternabende, Arzttermine oder der Taxi-Dienst für den Sportkurs eines Kindes.

Deren wahrgenommene Belastung könne sich auch nicht durch eine Reduzierung der Arbeitszeit verringern. Eine Reduzierung der Arbeitszeit führt demnach nicht dazu, dass Frauen die Belastung als weniger stark empfinden.

Männer übernehmen auch bei Teilzeitjobs nicht mehr Familienaufgaben

Männer dagegen schätzten ihren Anteil an der kognitiven Arbeit im Haushalt stets gleich ein, egal ob sie in Haushalten mit oder ohne Kinder leben, in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. 

Dass Frauen und Männer ihren Anteil an häuslicher Arbeit unterschiedlich einschätzen, überrasche sie nicht, sagte die Studienleiterin Yvonne Lott. „Frühere Studien haben gezeigt, dass Männer ihren Anteil an der Hausarbeit generell eher überschätzen.“ Auch wenn die Partnerin die Hauptlast trage, neigten Männer eher zu der Behauptung: „Wir machen das gemeinsam“.

Dem „Spiegel“ zufolge handelt es sich bei der Erhebung der Hans-Böckler-Stiftung um die erste quantitative Studie zu diesem Thema in Deutschland. Befragt wurden mehr als 2200 erwerbstätige oder Arbeit suchende Bürgerinnen und Bürger.